Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich BWL - Rechnungswesen, Bilanzierung, Steuern, Note: 1.1, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Inhalt der Arbeit ist eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Bilanzierungs- und Bewertungskonzepten latenter Steuern nach HGB und IFRS. Der Autor diskutiert zunächst die rechtlichen Grundlagen zur Bilanzierung von Steuerlatenzen im Einzel- und Konzernabschluss nach beiden Normgefügen. Dabei als strittig identifizierte Abgrenzungssachverhalte werden nachfolgend an Beispielen erörtert und Lösungswege herausgearbeitet, wobei steuerliche Verlustvorträge sowie der anzuwendende Steuersatz den Schwerpunkt der Untersuchung darstellen. Zu der Frage, inwieweit eine Angleichung der HGB-Bilanzierung zu latenten Steuern an die internationalen Standards als vertretbar erscheint bzw. eine höhere Aussagequalität der Steuerabgrenzung nach IFRS anzuzweifeln ist, wird ferner kritisch Stellung bezogen. Im letzten Teil der Arbeit werden die wissenschaftlich gewonnenen Ergebnisse um einen Blick in die Bilanzierungspraxis zu latenten Steuern erweitert. Als Datengrundlage dienen hierbei die DAX-30 Konzernabschlüsse des Geschäftsjahres 2005. Einer Analyse der verschiedenen Entstehungsursachen latenter Steuern folgend werden abschließend die Konsequenzen einer Steuersatzänderung für deren notwendige Neubewertung simuliert. Seinen Berechnungen legt der Verfasser dabei den im Zuge der Unternehmensteuerreform von der deutschen Gesetzgebung gekürzten Ertragsteuersatz für Kapitalgesellschaften zu Grunde. Welch praktisch relevanter Bedeutungsgehalt im Zuge dieser Neuberechnung latenten Steuern innewohnt, legen die gefundenen Auswirkungen auf die Finanz- und Ertragslage einiger Unternehmen nahe. In ihrer Rechnungslegung zum Geschäftsjahresende 2007 haben zahlreiche deutsche Konzerne erst in jüngster Vergangenheit die hohe Brisanz der Thematik latenter Steuern nach IFRS in entsprechender Weise erfahren.