Eine sichtbare Gefahr kann man bekämpfen oder meiden; nicht so das Corona-Virus. Es ist unsichtbar, trotzdem da und sorgt so für Anspan¬nung. In dieser Situation trifft der Wunsch, den Schleier der Unsichtbar¬keit zu lüften, um der Gefahr eine Gestalt zu geben und die Latenzzeit zu beenden, auf das anthropologisch verankerte Bildbedürfnis. Denn die Latenz des Corona-Virus beeinflusst den ebenfalls latent verlaufenden Vorgang des Imaginierens. In der Folge schafft sich der Mensch äußerliche Bilder zur gemeinsamen Kommunikation. Alexander Schneider stellt diesen Bildprozess aus der Perspektive der visuellen Kommunikationsforschung und der Kunstpädagogik dar. Seine exemplarischen Analysen von Pressebildern und Zeichnungen von Kindern und Jugendlichen berühren sowohl kultur- und mentalitätsgeschichtliche als auch bildungspolitische Fragestellungen. Alexander Schneider, Dr. phil., ist Studienrat für Kunst und Deutsch an einer rheinland-pfälzischen Gesamtschule. Er ist zudem aktives Mitglied der Fachgesellschaft für Kunstdidaktik und Kunstpädagogik e.V. sowie des IMAGO-Forschungsverbunds für Kunstpädagogik. Sein Forschungs¬interesse liegt u. a. im Bereich der Bildrezeption.
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