Das Hörbuch ist erschienen im Verlag Komplett-Media.
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Gleich im Vorwort weist der Autor darauf hin, dass er keine "wohlfeil durchkonstruierte Erzählung", sondern eine Art Tagebuch hat schreiben wollen. Der Leser fragt sich nach der Lektüre: Aber wozu? Nicht nur ist der so aufdringlich um Humor und Sprachwitz bemühte Plauderton unerträglich. Auch der Inhalt der so sehr um Originalität und Leichtigkeit ringenden Geschichtchen - die Erlebnisse eines in eine italienische Familie eingeheirateten deutschen Journalisten - ist nichts anderes als wieder einmal der tiefe Griff hinein in die ewigen Abgründe der Italien-Kitsch-Kiste. Zum Vorschein kommen dabei keine wirklichen Personen als vielmehr das immer gleiche Dolce-Vita-Personal einer verklebten Italien-Schwärmerei. Wie ausrangierte Commedia-dell'Arte-Marionetten tritt zur vermeintlichen Belustigung des Lesers die Verwandtschaft des Autors auf. Dabei wird auf keine noch so müde Pointe verzichtet. Diese Art der Italien-Rezeption erinnert an Pasta-Werbespots oder deutsche Musikfilme der sechziger Jahre. Als Entschuldigung könnte allein gelten, dass das Leben auf der norditalienischen Laguneninsel Grado, wo der Autor seine Abenteuer erlebt, mit komplexen italienischen Realitäten nicht allzu viel zu tun hat. Die Wirklichkeitsferne erklärt sich vielleicht aber auch damit, dass der Autor weniger informieren als amüsieren wollte. Doch weder Amüsement noch Erkenntnis stellt sich für den Leser ein. Dafür empfiehlt der Autor in einer der vielen peinvollen Fußnoten keck: "Dieses Buch ist natürlich eine ganz ausgezeichnete Geschenkidee." - Nur, wenn man den Beschenkten verärgern möchte.
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"Laura, Leo, Luca und ich - Wie man in einer italienischen Familie überlebt" von Stefan Maiwald. Deutscher Taschenbuch Verlag, 2007. 208 Seiten. Broschiert, 8,90 Euro.
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Wilhelmshavener Zeitung 17.10.2007