Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Regensburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer sich mit dem epischen Theater beschäftigt wird auch unweigerlich auf den Namen Bertolt Brechts treffen. Während in der Literatur oft ein absoluter Gegensatz zwischen klassischem und epischem Theater propagiert wird, fallen dem Rezipienten beim Lesen diverser epischer Stücke überraschend viele Elemente eines klassischen Dramas ins Auge. Wurde die epische Dramentheorie also in diesen Fällen nicht konsequent genug umgesetzt? Sind die klassischen Elemente in den Dramen auf das Unvermögen der Autoren zurückzuführen? Geht man davon aus, dass auch Brecht in seinen epischen Dramen klassische Merkmale mit eingebunden hat, so kann dieser provokative Vorwurf negiert werden, da man bei Brecht nicht von einem persönlichen Unvermögen beim Umsetzen seiner eigenen Dramentheorie ausgehen kann. Zwangsläufig stellt sich die Frage, warum man sich in manchen Punkten am klassischen Ideal orientiert hat. Um dies zu erreichen muss man die konsolidierte Vorstellung der absoluten Antonymie der epischen und klassischen Dramentheorie aufbrechen. Auch Bertolt Brecht selbst wollte seine Dramentheorie nur als "Akzentverschiebung" im Theater verstanden wissen. In diesem Zusammenhang wird sich die folgende Arbeit exemplarisch Brechts Leben des Galilei widmen. Zuallererst soll ein Einblick in die Dramentheorien der scheinbar oppositionellen Dramengattungen gewährt werden. Gemäß der Maxime vom Simplen zum Komplexen, vom Einfachen zum Speziellen soll daraufhin das Drama Leben des Galilei auf die ihm innewohnenden epischen, sowie klassischen Komponenten untersucht werden. Die Frage der Zuordnung in eine der beiden Richtungen soll dabei geklärt und der Grund für die Vermischung der Dramentheorien herausgearbeitet werden.
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