Wir leben in einer Zeit der weitreichenden Transformation des Sozialen: In Politik und Wirtschaft setzt sich ein Menschenbild durch, das von jedem Einzelnen erwartet, sich flexibel und vorsorgend, selbsttätig und eigenverantwortlich zu verhalten. Diese neue politische Ökonomie der Aktivgesellschaft greift dabei auch auf bislang verschonte Lebenssphären und -phasen über. So ist die politische Programmformel des »active aging« längst auch zu einem Teil der Fremd- und Selbstbeschreibung älterer Menschen geworden. Der Band untersucht den Wandel des politisch-medialen Altersbildes, konfrontiert diesen mit den Erzählungen älterer Menschen zu ihrem Leben im Ruhestand und überführt die Befunde in eine originelle Zeitdiagnose der alternden Gesellschaft.
»Die Studie [bietet] eine überzeugende Rekonstruktion der diskursiven Neuverhandlung des Alters seit den 1980er Jahren, die viele substanzielle Einsichten auf einem hohen theoretischen Niveau entfaltet und nicht zuletzt auch sprachlich überzeugt.« Ludwig Amrhein, Soziologische Revue, 41/2 (2018) »Den AutorInnen [ist es] gelungen, die vielen widersprüchlichen Facetten eines brisanten Themas zu durchleuchten und beeindruckend vorzuführen, wie problematisch das Konzept der Altersaktivierung ist. Kritische Sozialforschung in Bestform!« Esther Gajek, Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde (2016) »Den AutorInnen gelingt es mit ihrem Buch, eine neue Perspektive der Altersforschung zu eröffnen, welche die Rede von den Potenzialen des Alters und den Aktivierungsdiskurs zu kritisieren vermag, da sie das Alter(n) im Kontext der Aktivgesellschaft und des flexiblen Kapitalismus betrachtet.« Benjamin Gerwoll Ronca, Schweizerisches Archiv für Volkskunde, 111 (2015) »Auch jenseits von besonderemForschungsinteresse der/s Einzelnen oder speziellem Hintergrundwissen bietet das Buch eine interessante Lektüre. Werden die Alten in Zukunft durch die drohende Altersarmut bald doch so aktiv sein, wie es der Staat sich jetzt schon wünscht? Das lesenswerte Buch liefert zu dieser Debatte einen wichtigen Beitrag.« Lea Arnold, kritisch-lesen.de, 07.04.2015 »Auch wenn der Leser durch die [...] Begrifflichkeit der Autoren gefordert ist: Ihre Ergebnisse öffnen ihm die Augen über so manche politische Dimension des Alters, von dem er bisher vielleicht geglaubt haben mochte, es sei eine bloß biologische Tatsache.« Peter Meisenberg, WDR5 - Politikum, 23.07.2014 »Ein hochinnovatives, methodisch fundiertes und in jeder Hinsicht beeindruckendes Zeugnis dafür, über welche Potentiale die Soziologie als 'kritische Wissenschaft der alternden Gesellschaft' verfügt. Es [stellt] eine lange Zeit vermisste Gegenstimme zum vermeintlich unproblematischen Alters-Aktivierungsdiskurs dar. Es ist damit nicht nur für die Scientific Community von größtem Interesse, sondern dürfte auch über die Grenzen des Fachs und der Wissenschaft hinaus für Aufsehen sorgen. 'Leben im Ruhestand' hat [...] beste Chancen, zu einem jener Standardwerke zu werden, hinter das die Gerontologie nicht mehr zurückfallen kann.« Sven Schwabe, www.socialnet.de, 27.05.2014 Besprochen in: Süddeutsche Zeitung, 29./30.03.2014 Schweizer Arbeitgeber, 7 (2014) www.lehrerbibliothek.de, 07.07.2014, Dieter Bach Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 7 (2014) Soziale Arbeit, 10/11 (2014) Stadtpunkte, 2 (2014) BBE-Newsletter, 4 (2014) Erziehungswissenschaftliche Revue, 14/2 (2015), Frank Ragutt Philosophische Rundschau, 62/1 (2015), Martin Gessmann/Martina Schmidhuber