Forschungsarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Weltgeschichte - Moderne Geschichte, Note: 1,0, Universität Vechta; früher Hochschule Vechta (Institut für Geistes- und Kulturwissenschaften - Abteilung für Kulturgeschichte und vergleichende Landesforschung), Veranstaltung: GS-6.1: Das Sowjetische System der Strafgefangenenlager in der stalinistischen Ära, Sprache: Deutsch, Abstract: Das System der Arbeitsbesserungslager, auch GULag genannt, ist eines der schrecklichsten und dunkelsten Kapitel in der sowjetischen Geschichte, welches mehr als fünfzig Jahre dauerte, erst mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 endete und dessen Wurzeln bis in die Zarenzeit hinein zurückverfolgt werden können. Wenn man die Anzahl der Entlassungen und die der Todesfälle zusammenrechnet, sind schätzungsweise etwa 18 Millionen Menschen aus vielen verschiedenen Nationen im GULag inhaftiert gewesen. Während unserer Kursexkursion nach Perm wurde deutlich, dass die Institution GULag bis heute ihre unübersehlichen Spuren in Geschichte und Gegenwart der Menschen hinterlassen hat. Die Geschichte des Lagersystems soll hier nicht im Vordergrund stehen, sondern nur am Rande erwähnt werden. Im Mittelpunkt dieser Ausarbeitung stehen das in der fast dreißig jährigen Ära Stalins und darüber hinaus erfahrende Leben und der Alltag im GULag und dessen Auswirkungen auf die Gefangenen... Im Folgenden werde ich zuerst auf die äußeren und inneren Bedingungen, denen Häftlinge in sowjetischen Arbeitslagern ausgesetzt waren, eingehen: Verhaftung, Aufenthaltssituation, Lagerregime, Wachpersonal, Arbeitswelt, Ernährung und Hunger, Unterbringung, Hygiene, Häftlingsgesellschaft, Tagesabläufe und Überlebensstrategien, die es den Häftlingen ermöglichten diese Arbeitslager auszuhalten. Im zweiten Teil werde ich die Ergebnisse der Spurensuche bezüglich des ehemaligen Kriegsfriedhofes und der ungarischen Kriegsgräberstätte in der Region Zakamsk dokumentieren, die ich während meines Aufenthalt in Perm und der Region gesammelt habe, und näher darauf eingehen.
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