Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Technische Universität Dresden (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Leben und Arbeiten, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Epoche der sächsischen Manufaktur erstreckt sich im Wesentlichen auf die Zeit vom letzten Drittel des 17. Jahrhunderts bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, obgleich es auch schon im Vorfeld Manufakturgründungen gab. Ihre Charakteristik behielt diese Betriebsform jedoch bis ins 19. Jahrhundert hinein. In Sachsen entsprang jener Impuls zur Errichtung der ersten bedeutenden Werkstätten dieser Art aus der ökonomischen Situation des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) heraus, die durch zahlreiche Verfallserscheinungen gekennzeichnet war. Diese traten zum Teil als unmittelbare Kriegsfolgen, jedoch hauptsächlich als Ausdruck tief greifender - wenn auch durch den Krieg maßgeblich beschleunigter - Veränderungen der bisherigen Produktionsweise in Erscheinung. Das Augenmerk der vorliegenden Arbeit liegt jedoch in Dresden, der einstigen Residenzstadt Sachsens. Durch ihre reizvolle Lage und Umgebung, ihre gesamte Anlage mit den hervorragenden Barock- und Renaissancebauten galt Dresden schon vor Jahrhunderten als eine der schönsten Städte der Welt und zog nicht zuletzt auch durch das künstlerische, wissenschaftliche wie gesellschaftliche Leben die Menschen von jeher an. Daher besitzt die Stadt eine recht interessante und facettenreiche Geschichte, die von zahlreichen Chronisten, Schriftstellern und Heimatliebhabern in großem Umfang beschrieben, dokumentiert und publiziert wurde. Dagegen schien die Darstellung des Dresdner Handwerkes sowie die Geschichte der Industrie für die Geschichtsschreiber ein wesentlich geringeres Interesse zu besitzen. In seiner Publikation mit dem Ziel die Wurzeln einer später so erfolgreichen Industrie für die nächsten Generationen vor dem Vergessen zu bewahren und ihr einen gebührenden Platz in der Stadtgeschichte einzuräumen, beschreibt Wolfgang Müller die Ursachen folgend:„Spärliche Informationen aus dem Mittelalter und etwas aussagekräftigere aus dem 17. bis 19. Jh., geben uns heute zum Teil ein lückenhaftes, mehr oder weniger inhaltsreiches Bild über die Anfänge der technischen Entwicklung unserer Stadt. Nicht zuletzt hatte daran auch jene Geheimhaltungspflicht schuld, mit der seinerzeit eine Reihe von kurfürstlichen bzw. landesherrlichen oder im Besitz des Militärs befindlichen Produktionsanlagen belegt worden sind. Dresden war trotz vielseitiger Gewerbeansiedlungen nie eine ausgesprochene Industriestadt.[...]Der Beginn einer Dresdner Industrie ist bis auf geringe Ausnahmen nicht innerhalb der damals schützenden Stadtmauern zu suchen.