18 Jahrgänge der Lebendigen Seelsorge durfte ich gestalten und begleiten. Es war eine Aufgabe, die meinen Alltag bestimmt und mich theologisch auf dem Laufenden gehalten hat. Heute lege ich mein letztes Heft vor. Darin stelle ich noch einmal meine Theologie ins Schaufenster: Ich erläutere das Konzept der Lebendigen Seelsorge - Michael Quisinsky überprüft, ob es eingelöst wurde. Dann beschreibe ich mein Seelsorgeverständnis in der Spur Jesu - Martin Ebner legt seine fachwissenschaftliche Perspektive dazu. Meine prägenden Seelsorge-Bilder schreibt Jan Loffeld weiter. Zwei Ereignisse haben diese Jahre besonders gekennzeichnet und geprägt. Das erste war der Wechsel im Pontifikat von Papst Benedikt XVI. zu Papst Franziskus. Es war ein hoffnungsreicher Paradigmenwechsel mit allerdings noch offenem Ausgang. Christiane Florin und Michael Seewald formulieren ihre Erwartungen und Enttäuschungen. Das zweite große Ereignis war die Offenlegung der sexualisierten Gewalt, die es in der Seelsorge gegeben hat und gibt. Seelsorge wird künftig anders sein (müssen), nämlich Seelsorge in der Spur Jesu. Das Proprium der Seelsorge wird nicht mehr ihr Klerikalismus sein, auch kein Wellness-Ersatz (Michael Ebertz), sondern ihr diakonischer Grundzug. Karin Klemm nimmt uns mit in ihre Hospizarbeit, Katharina Ganz zeigt Seelsorge in der Arbeit mit Geflüchteten. Sybille Loew beschreibt Krisenberatung in Zeiten von Corona. Seelsorge wird künftig jesuanisch sein müssen, ohne klerikale Attitüde, an der Seite der Armen und Bedrängten. Die Zeitschrift Lebendige Seelsorge war und ist lebendig, weil sie ein plurales Unternehmen war und ist: Ute Leimgruber und Bernhard Spielberg werden künftig in der Schriftleitung zusammen mit Hildegard Wustmans, Matthias Sellmann und Christian Bauer weiterhin für lebendige Seelsorge sorgen. Ihnen allen gilt mein herzlicher Dank, ebenso der Redaktion in der Person von Christiane Hober, Stefan Weigand, Astrid Schilling, Elisabeth Hasch und Andreas Feige sowie sowie Sieglinde Bieber, Monika Weidner und Thomas Häußner vom Echter Verlag und dem Bonifatiuswerk.
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