Wahlmöglichkeiten und Handlungsspielräume bei der Lebens- und Alltagsgestaltung des Einzelnen nehmen in unserer Gesellschaft zu. Es stellt sich die Frage, welche Rolle ästhetische und kulturelle Präferenzen dabei spielen. Stefanie Rhein untersucht die These von der umfassenden Ästhetisierung des Alltags anhand des Umgehens mit der Umwelt. Ihre quantitative Studie mit 260 Befragten liefert deutliche Hinweise, dass z.B. Einstellung und Verhalten bezüglich der Umwelt sowie das Wissen über die Umwelt Alltagsbereiche sind, die ästhetischen Kriterien eher nicht unterliegen. Im Mittelpunkt stehen stattdessen "traditionelle" wertebezogene Wahrnehmungs- und Bewertungsmuster, die in der Erlebnisgesellschaft ad acta gelegt zu sein schienen. Da sich die Anwendung ästhetischer Codes auf das Umgehen mit Umwelt als alters-, geschlechts- und bildungsabhängig erweist, wird die Frage nach der Ungleichverteilung von Ressourcen in unserer Gesellschaft aufgegriffen und neu gestellt.
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