Masterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Universität Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: „Skin head [...hεt] der; -s, -s : Angehöriger einer Gruppe männlicher Jugendlicher, die äußerlich durch Kurzhaarschnitt bzw. Glatze gekennzeichnet sind u. zu aggressivem Verhalten u. Gewalttätigkeiten neigen [auf der Grundlage rechtsradikalen Gedankenguts]“ (Duden 2006: 962). Die meisten Menschen würden einer solchen Definition wahrscheinlich zustimmen. Aber entspricht diese im aktuellen Fremdwörterbuch des Duden enthaltene Umschreibung eines Skinheads tatsächlich der Lebenswirklichkeit? Bei der Betrachtung dieser Definition bleiben jedoch einige Fragen offen: Sind nun alle Skinheads als rechtsradikal zu bezeichnen? Und was bedeutet „Rechtssein“ überhaupt? Man könnte sich zudem fragen, ob man einen Skinhead auf der Straße wirklich immer schon an seinem äußeren Erscheinungsbild erkennen würde. Spielt Gewalt im Leben von Skinheads tatsächlich so eine große Rolle, dass sie als konstituierendes Merkmal des „Skinhead-Seins“ angesehen werden kann und daher sogar in der Begriffsdefinition erscheint? Zu untersuchen wäre auch, ob dieses gewalttätige Verhalten, wie im Duden behauptet, wirklich einer politisch fundierten Ideologie entspringt. In jedem Fall spiegelt die oben angeführte Begriffsbestimmung die vorherrschenden Einstellungen in unserer Gesellschaft wider. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll untersucht werden, ob das gezeichnete Bild von den meist jugendlichen Skinheads der Realität entspricht. Um dies beurteilen zu können, ist eine Analyse der Lebenswelt dieser Gruppierung vorzunehmen. Dabei werden die im Duden angesprochenen Bereiche der Kleidung und des Erscheinungsbildes, der Gewalt, des rechtsextremen Gedankenguts bzw. bestimmter ideologischer Orientierungen sowie die Bedeutung von Gruppenphänomenen genauer beleuchtet. Dass Rechtsextremismus nicht an Aktualität verloren hat, verdeutlichen die aktuellen Ausschreitungen Rechtsextremer bei den Mai-Kundgebungen in verschiedenen deutschen Städten in diesem Jahr. Auch seitens der Regierung wird im neusten Verfassungsschutzbericht, der am 19.5.2009 durch Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble vorgestellt wurde, mit Besorgnis auf die Zunahme rechtsextremistischer Taten in Deutschland im Jahr 2008 hingewiesen. Vor diesem Hintergrund wird erneut die Frage nach Präventionsmaßnahmen laut. Wie kann dem Einstieg in die rechte Szene und damit den rechtsextremistischen Straftaten vor-gebeugt werden? Welche Möglichkeiten bestehen, um den Ausstieg aus der Szene zu fördern?