Bachelorarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Familienerziehung, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Erziehungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Medien führen es uns täglich vor Augen. Kinderarmut ist ein Thema, welches an Aktualität derzeit kaum übertroffen werden kann. Die Super-Nanny ist in aller Munde, Spiegel-TV thematisiert wöchentlich die Chancenlosigkeit der Kinder und Jugendlichen in sozialen Brennpunkten als Schwerpunkt ihrer Sendungen und Journalisten finden durch die gängigen Tageszeitungen eine Lobby für ihre Ansicht, dass Transferleistungen die Armut nur noch weiter verstärken, weil das Geld letztendlich nicht den Kindern zugutekommt. Eltern, die Transferleistungen nach SGB II beziehen, seien nicht in der Lage, ihre Kinder adäquat zu erziehen. Die Kinder hätten schlechtere Bildungschancen, Stress im Familiensystem stelle sich als Belastung der Entwicklung dar, die finanziellen Mittel reichten nicht zur Anteilnahme an einem "normalen" gesellschaftlichen Leben (vgl. z.B. Heinsohn 2010, Hollstein 2007, Meyer-Timpe 2007). Ziel soll es sein, die Lebenslagen und die daraus resultierende Lebenswelt von Kindern in von Armut betroffenen Familien, zu denen auch Hartz IV-Empfänger gehören, zu untersuchen und Auskünfte zu geben über deren Einschränkungen und Handlungsmöglichkeiten in Bezug auf verschiedene Lebensbereiche. Dazu werden einleitend in Deutschland gängige Definitionen und Konzepte von Armut vorgestellt. Im darauffolgenden Kapitel soll geklärt werden, worum es sich bei Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II bzw. Hartz IV handelt und wie der Lebensstandard der betroffenen Familien und deren Kinder aussieht. Das Hauptaugenmerkt der vorliegenden Arbeit liegt auf dem sich anschließenden Kapitel und beschäftigt sich mit den Lebenslagen der Kinder, die unter Armutsbedingungen aufwachsen. Nach einer Klärung der Begriffe "Lebenswelt", "Lebenslage" sowie einer Einführung in das kindbezogene Lebenslagenkonzeptes der AWO-ISS-Studien sollen, basierend auf Kinderbefragungen, subjektive Empfindungen herausgearbeitet sowie Lebensumstände und Einflüsse deutlich gemacht werden, durch die die Kinder vom Kleinkindalter an in den Nachteil geraten und die deren Zukunft nachhaltig beeinflussen. Anliegen ist dabei, die Ist-Situation der betroffenen Kinder darzustellen und Einschränkungen, Bedingungen und subjektive Empfindungen aus kindlicher Perspektive zu beleuchten. Dazu werden, dort wo es sich anbietet, auch Ausschnitte aus einem im Zuge dieser Arbeit durchgeführten Interview mit den jüngsten beiden Kindern und der Mutter einer achtköpfigen Familie aus Z-Stadt wiedergegeben.
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