Lebensweltorientierte Soziale Arbeit verbindet eine spezifische Sicht auf die AdressatInnen mit einem von ihr inspirierten Selbstverständnis und Arbeitskonzept der Sozialen Arbeit. Sie sieht die AdressatInnen in ihrem Leben bestimmt durch die Auseinandersetzungen mit ihren alltäglichen Lebensverhältnissen und in ihren Anstrengungen, vor dem Hintergrund materieller und politischer Bedingungen Raum, Zeit und soziale Beziehungen zu gestalten. Lebensweltorientierte Soziale Arbeit agiert in diesen Widersprüchen, indem sie die lebensweltlichen Potentiale der AdressatInnen zu stärken, ihre Defizite zu überwinden und Optionen freizusetzen, also im Medium des Alltags einen gelingenderen Alltag zu ermöglichen und zu erleichtern sucht.Der vorliegende Beitrag skizziert zunächst Entstehung und historisch-gesellschaftliche Hintergründe des Konzepts, um dann zweitens den grundlegenden Begriff der Lebenswelt näher zu bestimmen. In einem dritten Abschnitt werden Selbstverständnis sowie Organisations- und Handlungskonzepte der Lebensweltorientierten Sozialen Arbeit beschrieben und diskutiert. Ausführungen zu notwendigen Ausschärfungen des Konzepts der Lebensweltorientierten Sozialen Arbeit angesichts gesellschaftlicher Spaltungen und Brüchigkeiten der Verhältnisse, vielfältig konstatierten Problemen in sozialpädagogischen/sozialarbeiterischen Diensten und Einrichtungen sowie kritischen Anmerkungen von Disziplin und Profession der Sozialen Arbeit beschließen den Beitrag.
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