Mit diesem Band werden Cassirers 1935 in Oxford und 1942 in New Haven gehaltene Vorlesungen zur antiken Philosophie erstmals für Forschung und Studium zugänglich gemacht. Cassirer zeigt, wie sich in der griechischen Kultur ein neuer - ein theoretischer, philosophischer - Denkstil entfaltet, der den bis dahin vorherrschenden mythischen Denkstil ablöst. Die Vorlesungen richten sich an Philosophiestudierende und geben deshalb einen breiten, einführenden Überblick über die Denkentwicklung von den Ioniern über Platon und Aristoteles bis zu den Neuplatonikern. Sie behandeln aber auch Fragen und Begriffe, die nach Cassirers Auffassung bis ins 20. Jahrhundert hinein bedeutsam geblieben sind, weil auf ihnen das moderne wissenschaftliche wie philosophische Denken fußt. Zudem legt Cassirer Wert auf den Nachweis, dass die vielfältigen - neuen - philosophischen Begriffe in den Lehren der antiken Denker eine Einheit bilden, die von einem bestimmten Prinzip des Denkens getragen und bestimmt ist. Besonders interessant sind die Vorlesungen über Platon und Aristoteles. Cassirer schätzte Platons Ideenlehre sehr; darüber hinaus setzt er sich hier auch kritisch mit historischen Platonauslegungen auseinander. Die Vorlesung über Aristoteles wiederum stellt den einzigen größeren diesem Philosophen gewidmeten Text von Cassirers Hand dar.
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