Landflucht literarisch behandelt
Zunächst einmal war mir nicht bekannt, dass das Landesinnere der Iberischen Halbinsel so dünn besiedelt ist. Dass auch noch Diktator Franco daran mitgewirkt hat, obwohl er selbst von seiner ländlichen Herkunft sprach, passt ins Bild.
Zwischen 1950 und 1970
zogen großen Teile der Landbevölkerung nach Madrid, Barcelona und in die Provinzhauptstädte. Die…mehrLandflucht literarisch behandelt
Zunächst einmal war mir nicht bekannt, dass das Landesinnere der Iberischen Halbinsel so dünn besiedelt ist. Dass auch noch Diktator Franco daran mitgewirkt hat, obwohl er selbst von seiner ländlichen Herkunft sprach, passt ins Bild.
Zwischen 1950 und 1970 zogen großen Teile der Landbevölkerung nach Madrid, Barcelona und in die Provinzhauptstädte. Die Küstenorte waren von dieser Entwicklung nicht betroffen.
Doch was wie geografisches Buch anmutet, wird mit Texten aus dem leeren Spanien beschrieben, eine Definition folgt erst auf Seite 41.
So ist der Autor in Almazan geboren, beschreibt den Monte Universalis, der an der Grenze dreier Regionen befindet, empfiehlt den Roman „Der gelbe Regen“ von Julio Llamazares, gedenkt der Morde im Pyrinäenort Fargo bei Anso, die aus Langeweile geschahen, erwähnt, dass in der Las Hurdes in den Orten Caminorisco, Martalandran, Aceitunilla, La Fragosa und Azengur die Bewohner lange als Wilde galten. Dann empfiehlt er den 2.134 m hohen Berg Monyaco als Beispiel des leeren Spaniens für romantische Wanderungen, den Ort Puebla de Sanabria mit Blick über die Meseta, und das Dorf Pomer.
Abschließen möchte ich mit dem Zitat von 280, dass „das Letzte, was ein spanischer Schriftsteller sein möchte, ist ein spanischer Schriftsteller.“
Auch wenn mir Don Quichote immer wieder gefällt, so hätte ich mir thematisch ein eher geografischeres Buch gewünscht. Daher 4 Sterne.