Ein allgemeines Männerwahlrecht im Land der Kaiser, Junker und Generäle? Margaret Lavinia Anderson führt in die 'Übungen der Demokratie' im Deutschen Kaiserreich ein. Sie zeigt die Herausforderungen, Folgen und Auswirkungen eines Wahlrechts in einer hierarchisch strukturierten Gesellschaft, spürt entstehenden Freiräumen nach und kommt - im direkten Vergleich mit Großbritannien, Frankreich und den USA - zu einer erstaunlichen Neuinterpretation der Geschichte der Wahlen in Deutschland. Anderson gelingt es, ein lebendiges Bild einer Gesellschaft zu zeichnen, in der Arbeitgeber und Klerus bemüht sind, Druck auf die Wähler auszuüben, und das politische Handeln die Erfahrungen des 'einfachen Mannes' prägen. 'Practicing Democracy' - so der amerikanische Originaltitel - bietet eine glänzende Analyse der demokratischen Kultur in Deutschland vor 1914 und gilt in den USA als Standardwerk.
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