Konstruktivistische Raumvorstellungen prägen in vielen Disziplinen die Beschäftigung mit räumlichen Dimensionen von Identitäten. Auch in der raumbezogenen Identitätsforschung dominiert eine dualistische Sichtweise, die den Körper vom Geist und den Menschen von seiner Umwelt trennt. Ortsbezogene, lokale und auch materielle Kontexte sowie die leiblichen, affektiven oder irrationalen Dimensionen unserer Erfahrungen werden außer Acht gelassen, die für Menschen zentral im Rahmen ihrer Identitätsarbeit sind. Aus diesem Grund plädiert Anke Breitung für einen holistischen Ansatz und macht dazu eine neo-phänomenologische Perspektive für die Identitätsforschung fruchtbar. Dabei werden die räumlichen Bezüge menschlicher Identitätsarbeit vom leiblichen Dasein des Menschen aus entworfen. So gelingt es ein radikal neues leiblich-räumlich-zentriertes Identitätsmodell zu entwerfen. Damit leistet die Autorin einen wichtigen Beitrag, um zu verstehen, wie die Ganzheit der sich durch uns aufspannenden Umwelt in komplexer und dynamischer Art und Weise auf die Konstruktion unseres Selbst reflexiv Einfluss nimmt.
Die Autorin:
Anke Breitung war als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe Humangeographie der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt tätig. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen (Neo-)Phänomenologie bzw. Raumphänomenologie, Medizinische Geographie, Raumbezogene Identitätsforschung sowie Stadtgeographie und Geographische Handelsforschung.
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