Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,3, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Veranstaltung: Körper, Leib, Denken, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit stellt einen Versuch dar, gegen den Körper-Geist Zwiespalt zu argumentieren und zu zeigen, dass das Bewusstsein nicht mit dem carthesischen "cogito" zusammenfällt, sondern primär auf die Leiblichkeit zurückzuführen ist. Und zwar handelt es sich hierbei um eine Auffassung des Bewusstseins als System, das sich an der Schnittstelle zwischen Körper und Welt herausbildet. Der Diskurs, der den Körper-Geist Zwiespalt auf Descartes zurückführt, hat Tradition in der Philosophie. Die Spannung „Innen-Aussen“ wird damit zwischen dem Ich, das als „denkende Substanz“ identifiziert und dem als ausgedehnte Materie definierten Objekt (bzw. die Welt) verlagert. Die Vorstellung eines körperlosen Subjekts, das sich die (materielle) Welt durch Rerpräsentation aneignet bzw. durch eine Art „Übersetzung“ des sinnlich Ausgedehnten in geistig Verständliches, liegt dieser zwiespaltigen Auffassung nahe und stößt auf verschiedenartige Probleme. Die prägnanteste Frage, die eine lange Tradition in der Philosophie hat wäre, inwieweit der cartesische Dualismus zu überwinden ist bzw. in welchem Verhältnis Geist und Materie/Körper zueinander stehen, so dass ihr Zusammenhang möglich gemacht wird. Der Materialismus bzw. Positivismus einerseits, sowie der Idealismus andererseits wären in dieser Hinsicht in gleichem Maße Reduktionen der cartesischen Ansicht auf einen der entgegengesetzten Pole.