Examensarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Didaktik - Sport, Sportpädagogik, Note: sehr gut, Ruhr-Universität Bochum (Fakultät für Sportwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Wie ergeht es jungen Fußballern, die schon unter Leistungsbedingungen in einem Bundesliga-Club wie dem FC Schalke 04 trainieren? Besteht hier die Gefahr, wie von Kritikern des Kinderleistungssports befürchtet, dass die unbeschwerte Kindheit dieser Heranwachsenden dem kurzfristigen Erfolg im Leistungssport geopfert wird? Nehmen die jungen Sportler also sowohl aktuelle Nachteile gegenüber ihren Alterskameraden, die keinen vergleichbaren Sportaufwand betreiben, als auch zu erwartende Handicaps in ihrem späteren Leben in Kauf? Oder werden in der Jugendarbeit des FC Schalke 04 trotz der fehlenden Rahmentrainingskonzeption im Fußball den verschiedensten Einflüssen auf die Persönlichkeitsentwicklung im Kindesalter Aufmerksamkeit geschenkt? Hat der Verein sogar selbst einen internen Ersatz für die fehlende Rahmentrainingskonzeption entworfen, um die Belange seines Nachwuchses zu schützen, so dass den kleinen „Asamoahs“ und „Ailtons“ genügend Freiraum bleibt, um sich kindgerecht möglichst vielseitig zu entwickeln? Um diesen Fragen nachzugehen, werden in diesem Buch vielfältige Aspekte verfolgt. Zuerst einmal ist der Blick auf das System des Leistungssports zu lenken, der mit seinem Code „Sieg oder Niederlage“ schwer mit pädagogischen Belangen in Einklang zu bringen ist. In diesem Rahmen wird auch die Frage des Trainers als Pädagoge beleuchtet. Darüber hinaus ist die Charakteristik des Kindesalters mit Bewegung und Spiel im Mittelpunkt näher zu beleuchten, um im Anschluss daran eine eigene Normvorstellung einer Kinderumwelt zu erarbeiten. Diese kombiniert pädagogische Idealvorstellungen mit positiven Voraussetzungen für einen heranwachsenden Fußballer beim FC Schalke 04 in verschiedenen Lebensbereichen. Um den Vergleich zwischen der Normumwelt und der Praxis beim FC Schalke 04 vollziehen zu können, wird erst einmal die täglich Arbeit beim Bundesligisten vorgestellt. Dabei stehen das Nachwuchskonzept des Vereins und die Mannschaften U9 bis U12 im Vordergrund. Die empirische Grundlage für den anschließenden Vergleich bietet ein Fragebogen an die Eltern der aktiven Kinder der ausgewählten Teams. Die erhaltenen Ergebnisse werden dann letztlich zum Vergleich zwischen der Praxis bei Schalke und der skizzierten Normumwelt genutzt. Dabei werden Äquivalenzen und auch Diskrepanzen, für die Alternativen erarbeitet werden, aufgedeckt.