Diplomarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Politik - Grundlagen und Allgemeines, Note: 2, Universität Wien (Politikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Der gesellschaftliche Teilbereich Sport hat sich in den letzten zwei Jahrhunderten rasant entwickelt. Im Zuge dieses Entwicklungsprozesses hat das Phänomen Sport auch sein Erscheinungsbild geändert und ist vom reinen „Zeitvertreib“ der englischen Aristokratie zum leistungsbezogenen Spitzensport der Moderne mutiert. Im Grunde stellt sich „Leistungssport und Österreichische Politik“ die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Politik und Sport am Beispiel des österreichischen sportpolitischen Systems. In einem, an den „Akteurszentrierten Institutionalismus“ nach Renate Mayntz und Fritz W. Schapf angelehnten Ansatz wird zunächst die „Netzwerkstruktur“ des österreichischen Sports dargestellt. Neben der Betrachtung von Funktionszusammenhängen steht die Frage nach den Machtressourcen der unter-schiedlichen Akteure des Teilsystems im Mittelpunkt. In einem weiteren Schritt werden die, für das Teilsystem Sport, typischen politischen Handlungsmuster dargestellt. Dabei werden die Unterschiede zu klassischen Politikfeldern aufgezeigt. Systemrelevante Akteure besitzen Handlungsorientierungen und Handlungsmotive diese prägen die Charakteristik und den Einsatz politischer Steuerungselemente. Davon abgeleitet erfolgt die Darstellung von Handlungsnarrativen im Bereich der Sportpolitik. Zwar ist die Autonomie sportpolitischer Institutionen vom politischen System oberstes Konstruktionsprinzip der „Interaktionskonstellationen“ im Sport, die unterschiedlichen Ausprägungen dieser Autonomie sind jedoch innerhalb be-stimmter Anwendungsfelder verschieden. Seitens der staatlichen Institutionen besteht dabei die Tendenz der Ausweitung der Steuerungsmöglichkeiten. Erstes Fallbeispiel ist dabei das Instrument der Finanzierung. Die Förderung des Leistungs-sports wird in diesem Bereich über das Sportfördergesetz sichergestellt. Die Vergabe der Mittel ist hochgradig normiert und lässt kaum Steuerungsspielraum für staatliche Akteure. Nachdem weitgehende gesetzliche Eingriffe in den Sport nicht üblich sind, stellt die staatliche Anti- Dopingpolitik eine prominente Ausnahme in diesem Bereich dar. Anhand der gesetzlichen Anti- Dopingmaßnahmen werden staatliche Regulierungsmaßnahmen im sportlichen Feld dargestellt. Letztendlich sind die Schlussfolgerungen ambivalent. Trotz weitgehender, allgemein akzeptierter Autonomie sportpolitischer Institutionen greift das politische System mit unterschiedlichem „Tiefgang“ in das System ein.