Pünktlich zum 500. Todestag des italienischen Universalgenies Leonardo da Vinci (1452-1519) ist nun unter dem Titel "Leonardo da Vinci für Eilige" im PIPER-Verlag eine pointierte Kurzbiografie erschienen.
Henning Klüver widmet sich darin auf insgesamt 128 Seiten den wichtigsten Stationen, Werken
und Kontroversen rund um den umtriebigen Künstler und Forscher.
Leonardo da Vinci war eine…mehrPünktlich zum 500. Todestag des italienischen Universalgenies Leonardo da Vinci (1452-1519) ist nun unter dem Titel "Leonardo da Vinci für Eilige" im PIPER-Verlag eine pointierte Kurzbiografie erschienen.
Henning Klüver widmet sich darin auf insgesamt 128 Seiten den wichtigsten Stationen, Werken und Kontroversen rund um den umtriebigen Künstler und Forscher.
Leonardo da Vinci war eine Ausnahmeerscheinung des 15. Jahrhunderts. Geboren 1452 als unehelicher Sohn eines Notars und einer jungen Bauerstochter in Vinci zeigte er bereits früh reges Interesse an seiner Umwelt. Was ihm an Schulbildung verwehrt blieb, eignete er sich selbstständig an und brachte es dabei zu herausragender Könnerschaft. Ob Maler, Bildhauer, Ingenieur, Erfinder, Sänger oder Anatom, Leonardo da Vinci hatte viele Talente und Leidenschaften, dementsprechend chaotisch gestaltete sich seine Arbeitsweise. Vieles fing er an und brach es dann zugunsten eines neuen Auftrags oder Interesses wieder ab. Neben seinen weltweit berühmten Gemälden, wie dem Abendmahl oder der Mona Lisa, sind deshalb vor allem seine Skizzen und Aufzeichnungen erhalten geblieben. Darunter befindet sich auch der sog. Vitruvianische Mensch, das Titelbild des vorliegenden Sachbuchs. Es ist m.E. äußerst erstaunlich, womit sich Leonardo da Vinci seinerzeit alles befasst und in wessen Auftrag er alles gearbeitet hat. Zudem kommt der Autor auf Leonardo da Vincis Aussehen zu sprechen, das heutzutage von seinen Altersporträts geprägt ist, aber in seiner Jugend muss er ein sehr ansehnlicher und extravagant gekleideter Zeitgenosse gewesen sein. Diese und weitere überraschende Fakten, wie z. B. über da Vincis Hang zur Spiegelschrift, machen Klüvers Buch so lesenswert und spannend.
Mich hat Klüvers Kurzbiografie von Anfang an begeistern können, weil sie nicht staubtrocken daherkommt, sondern kurzweilig und trotzdem sachlich verfasst wurde. Auch die Einteilung in kleine, in sich abgeschlossene Kapitel, stets mit interessanter Fragestellung, empfand ich als gelungen. Die eingestreuten Abbildungen von da Vincis Werken machten die Lektüre komplett; ganz zu schweigen vom reichen wie informativen Anhang.
FAZIT
Ein faszinierendes Büchlein für Einsteiger in punkto Leonardo da Vinci, die in komprimierter Form mehr über das künstlerische Ausnahmetalent erfahren wollen. Hier hält der Buchtitel, was er verspricht. Was wir heute noch von Leonardo da Vinci lernen können: Höre nie auf zu staunen und neugierig zu sein.