Studienarbeit aus dem Jahr 1995 im Fachbereich Romanistik - Italienische u. Sardische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Romanisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar "Questione della Lingua", Sprache: Deutsch, Abstract: Das ganze 16. Jahrhundert in Italien ist geprägt von literarischen Polemiken: die Auseinandersetzungen über Petrarca und den Petrarkismus, über Boccaccio, über Dante, die Streitschrift zwischen Caro und Castelvetro, die von Tasso aufgebrachten Diskussionen. Doch die bedeutendste Polemik ist die, der man den Namen Questione della Lingua gab: mitunter durch den Buchdruck (ab 1460) kam die Frage nach Normierung auf. Soll Latein abgelöst werden? Mit dem im 16. Jahrhundert einsetzenden Demokratisierungsprozeß, war einer breiteren Öffentlichkeit Kulturgut zugänglich gemacht worden, auch mittelständische Kultur wurde absorbiert, alte Werte wurden überdacht, und so gelangte das Latein zunehmend in eine Krise. Doch wenn nicht Latein, welches Idiom soll Volkssprache werden? Unter den Literaturzentren Sizilien und Toskana schien das Toskanische, weil von den tre corone, Dante, Petrarca, Boccaccio vertreten, das Primat zu haben. Entscheidenden Einfluß auf die Sprachendebatte übte Leonardo Salviati, ein Florentiner, aus. Bedingt durch die Sprachenfrage kennzeichnete ein weiteres das 16. Jahrhundert in Italien: das Aufblühen der Akademien. Sie waren private Debattierklubs und reflektierten die intellektuellen Strömung der Zeit, zumal in der Questione della Lingua. Eine Akademie trat besonders hervor: die Accademia della Crusca, die bald ähnlich der Accadémie Francaise bald entscheidende sprachpflegerische Funktion haben sollte. Deren Gründer war eben jener Salviati. Unser Vorhaben soll es sein, beide, Salviati und die Accademia della Crusca, im Rahmen einer Hausarbeit näher zu beleuchten. Dabei soll zunächst auf Salviati, sein Leben, seine Position in der Questione eingegangen werden und dann im zweiten Teil auf die Akademie.
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