Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Didaktik - Allgemeine Didaktik, Erziehungsziele, Methoden, Philipps-Universität Marburg (Erziehungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen meiner Seminararbeit "Lernen - in Abhängigkeit des Individuums" möchte ich der Frage nachgehen, ob Lernen als ein aktiver oder passiver Vorgang beschrieben werden kann. Kann man sich dem Lernen oder gewissen Lerngegenständen entziehen oder ist man diesen, salopp gesagt, schutzlos ausgeliefert? Zur Beantwortung meiner Frage habe ich zwei Texte von Klaus Prange herangezogen, um einen Überblick zu bekommen, was Lernen ist, wie man den Begriff von weiteren abgrenzen muss und welche Operatoren mit diesem in Zusammenhang stehen. Als dritten flankierenden Text habe ich "Jörg Dinkelacker - Lernen" gewählt. Vor allem die bei ihm dargestellte gesellschaftliche Bedeutung des Lernens empfand ich als wichtig und nennenswert im Zusammenhang mit der Fragestellung der vorliegenden Seminararbeit. In der Definition wird Lernen als "absichtlicher, beiläufiger, individueller oder kollektiver Erwerb von geistigen, körperlichen und sozialen Kenntnissen und Fertigkeiten" verstanden. Wenn wir aus lernpsychologischer Sicht argumentieren, muss der Begriff des Lernens immer als ein Prozess gefasst und verstanden werden. Die Prozesse, in denen sich Kenntnisse und Fähigkeiten verändern oder entwickeln, können unterschiedliche Gestalt annehmen. Man kann sie als Neulernen, Dazulernen und Umlernen definieren. Welche Veränderungen diese Lernprozesse nach sich ziehen, muss aufgrund der präzisen Titulierung an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt werden. Im Laufe eines jeden Lebens wurden verschiedene Fähigkeiten und Fertigkeiten ausgebildet, verändert und verfeinert. Der Lernbegriff als Prozess setzt also zum einen voraus, dass einige Menschen über Wissen und Fähigkeiten verfügen und andere (noch) nicht. Zum anderen spielt die Veränderlichkeit und die Veränderbarkeit von Kenntnissen und Fertigkeiten eine wichtige Rolle. Diese Tatsache, etwas verändern zu können, ist die Betriebsprämisse für jedes pädagogische Geschehen, jedes pädagogische Handeln und begründet gleichfalls die Beeinflussbarkeit von Lernprozessen. Was aber noch wichtiger ist, um überhaupt pädagogisch handeln zu können, ist die Gegebenheit, dass jeder Mensch lernen kann. Zumeist verbindet man Lernen mit Kindern und Jugendlichen, doch Erwachsene lernen gleichwohl. Wenn dies nicht so wäre, wären Informationsveranstaltungen, Weiterbildungen, ja selbst Reklamen, Werbungen und Propaganda vergebliche Bemühungen.
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