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Für "Lernen" und "Lerntätigkeit" scheinen in einer traditionellen Perspektive die einzelwissenschaftlichen Disziplinen der Psychologie, Erziehungswissenschaft und der Schulpädagogik zuständig zu sein. Sie bemühen sich mit all ihrem methodischen Instrumentarium um eine immer präzisere wissenschaftliche Erfassung dieser Wirklichkeit, die in der Perspektive der jeweiligen Einzelwissenschaft im Grunde als bereits verstanden gilt. Die Lernpsychologie weiß im Grunde genommen, was Lernen seinem Wesen nach ist; die Schulpädagogik weiß im Grunde genommen, was Lerntätigkeit, was handlungsorientierter…mehr

Produktbeschreibung
Für "Lernen" und "Lerntätigkeit" scheinen in einer traditionellen Perspektive die einzelwissenschaftlichen Disziplinen der Psychologie, Erziehungswissenschaft und der Schulpädagogik zuständig zu sein. Sie bemühen sich mit all ihrem methodischen Instrumentarium um eine immer präzisere wissenschaftliche Erfassung dieser Wirklichkeit, die in der Perspektive der jeweiligen Einzelwissenschaft im Grunde als bereits verstanden gilt. Die Lernpsychologie weiß im Grunde genommen, was Lernen seinem Wesen nach ist; die Schulpädagogik weiß im Grunde genommen, was Lerntätigkeit, was handlungsorientierter Unterricht ist. Noch nicht ganz verstandene Bereiche werden als zu lösende Forschungsaufgaben angesehen. Einer solchen Auffassung versucht dieser Band mit einem Hinweis Albert Einsteins zu widersprechen: "Begriffe, welche sich bei der Ordnung der Dinge als nützlich erwiesen haben, erlangen über uns leicht eine solche Autorität, dass wir sie als unabänderliche Gegebenheiten hinnehmen. Sie werden zu "Denknotwendigkeiten" gestempelt. Der Weg des wissenschaftlichen Fortschritts wird durch solche Irrtümer oft für lange Zeit ungangbar gemacht. Es ist deshalb keine müßige Spielerei, wenn wir darin geübt werden, die geläufigen Begriffe zu analysieren. Dadurch wird ihre allzu große Autorität gebrochen" EINSTEIN, Albert (1931): The World as I see it. In: Forum and Century. Vol. 84, pp193-194. In dieser Perspektive wagt dieser Band eine Grenzüberschreitung. Die Kulturhistorische Schule wird als eine philosophische und theoretische Ebene verstanden, die eine Meta-Ebene über die einzelwissenschaftlichen Disziplinen darstellt. Auf dieser Meta-Ebene finden sich zwei methodologische Prinzipien, das Prinzip des Historischen Herangehens und das Erklärungsprinzip der Tätigkeit. Im Kontext der Kulturhistorischen Schule wird in diesem Band gefragt: Was ist das Menschliche am Menschlichen Lernen? Wie ist dies Menschliche menschlich geworden? In welchen historisch-gesellschaftlichen Etappen hat es sich bis heute entwickelt? Die empirischen Daten, die dieser Studie zugrundliegend sind bereits durchgeführte überwiegend gegenständliche und überwiegend theoretische Studien der einzelwissenschaftlichen Disziplinen. Insgesamt stellt dieser Band sich dabei der Aufgabe die gegenwärtige Arbeitsteilung zwischen Psychologie, Erziehungswissenschaft und Schulpädagogik zu überwinden.