Um in einer komplexer werdenden Arbeitswelt bestehen zu können, sind die Beschäftigten mehr und mehr gezwungen, den Drahtseilakt zwischen den wachsenden Anforderungen ihrer Arbeit und der selbstgesteuerten Erneuerung ihres beruflichen Wissens bereits am Arbeitsplatz zu meistern. Ein selbstgesteuertes Lernen ist vor diesem arbeitsweltlichen Hintergrund zu einer berufspädagogischen Proklamation und einem Leitziel der beruflichen Weiterbildung geworden. Doch der Forderung wie auch dem Ziel stehen Barrieren entgegen. So bleibt die berufliche Weiterbildung weitestgehend aus Forschungsvorhaben zum selbstgesteuerten Lernen ausgeklammert. Überdies erfolgt die Weiterbildung der Beschäftigten zumeist abseits vom Arbeitsgeschehen in fremdgesteuerten Lehrgängen zentraler Bildungseinrichtungen. Leider stellen gerade diese Einrichtungen den Ort dar, an dem die Beschäftigten verlernt oder gar nie gelernt haben, selbstgesteuert zu lernen. Neben diesen aktuellen Herausforderungen, die alle Sektoren des deutschen Arbeitsmarktes streifen, ist das Erkenntnisinteresse der Autorin einem noch weitestgehend unerforschten Sektor zugewandt: dem öffentlichen Dienst. Als Exempel für den öffentlichen Dienst greift sie die Territoriale Wehrverwaltung, einen zivilen Organisationsbereich der Bundeswehr, heraus. Neben dem Blick auf die Struktur der Territorialen Wehrverwaltung betrachtet die Autorin die Lernstrategien der Beschäftigten, da den Lernstrategien eine Schlüsselrolle bei einem selbstgesteuerten Lernen zugesprochen wird. Die Autorin widmet sich daher in ihrem Buch der Frage, inwieweit die Beschäftigten der Territorialen Wehrverwaltung über Lernstrategien zum selbstgesteuerten Lernen verfügen und - daran anknüpfend - welche didaktischen Methoden unterstützend eingesetzt werden können. Zur Klärung der Problemstellung greift die Autorin zunächst jene Ansätze auf, die einen theoretischen Einblick in die Bedeutung der Lernstrategien bei einem selbstgesteuerten Lernen gewähren; Begriffe wie Bedingungen werden geklärt. Darauf aufbauend folgt eine empirische Erhebung der realen Ausprägung der Lernstrategien der Beschäftigten der Territorialen Wehrverwaltung. Hierzu wird das methodische Design eines validen und bereits erprobten Erhebungsinstrumentes sowie die Auswertung der gewonnenen Daten eingehend beschrieben. Aus den Befunden der Erhebung leitet die Autorin methodisch-didaktische Anregungen zum Aufbau der Lernstrategien ab, um diese vollumfänglich aufzubauen und ein selbstgesteuertes Lernen der Beschäftigten der Territorialen Wehrverwaltung zu fördern. Ziel der empirischen Erhebung ist es, das selbstgesteuerte Lernen auf didaktischem Wege in die berufliche Weiterbildung der Territorialen Wehrverwaltung einzubinden und gleichzeitig die Lernkultur der Bundeswehr zu modernisieren.