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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Romanische Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Auf welche Weise greift Charles Baudelaire die Werke Victor Hugos auf? Wie hat Charles Baudelaire die Lektüre der „Fantômes“ schriftstellerisch weiterverarbeitet? Diese Fragen stehen im Zentrum der vorliegenden Arbeit. Am 23. September 1859 schrieb Charles Baudelaire in einem Brief an Victor Hugo: "Les vers que je joins à cette lettre se jouaient depuis longtemps dans mon cerveau. Le second…mehr

Produktbeschreibung
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Romanische Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Auf welche Weise greift Charles Baudelaire die Werke Victor Hugos auf? Wie hat Charles Baudelaire die Lektüre der „Fantômes“ schriftstellerisch weiterverarbeitet? Diese Fragen stehen im Zentrum der vorliegenden Arbeit. Am 23. September 1859 schrieb Charles Baudelaire in einem Brief an Victor Hugo: "Les vers que je joins à cette lettre se jouaient depuis longtemps dans mon cerveau. Le second morceau a été fait en vue de vous imiter.“ Mit dem ‚zweiten Stück‘ meinte Baudelaire das Gedicht XCI, "Les petites vieilles". Es ist, ebenso wie „Le Cygne“ und „Les sept vieillards“, Victor Hugo gewidmet. Die Nachahmung sei in der Tat sichtbar, heißt es in Baudelaires Gesamtwerk, in dem außerdem berichtet wird, dass "Les sept vieillards" und "Les petites vieilles" erstmals unter dem gemeinsamen Titel "Fantômes parisiens"1859 in der Revue contemporaine erschienen sind. In Baudelaires berühmte Les fleurs du mal wurde die Sammlung "Tableaux parisiens", die diese Gedichte enthält, erst 1861, also in die zweite Auflage, aufgenommen. "Fantômes"lautet die Überschrift eines Gedichts, das Victor Hugo 1828 verfasste und ein Jahr später veröffentlichte. Schon Baudelaires Titel "Fantômes parisiens" ist ein Hinweis darauf, dass ein Bezug zu Hugo herstellbar ist. Und es gibt noch viele weitere Nachahmungs-Merkmale, wie die Analyse im ersten Kapitel dieser Arbeit zeigt. "Baudelaire hat mit dem Titel ‚Fantômes parisiens‘ […] einen Titel Hugos aus dessen Gedichtband Les Orientales aufgegriffen (‚Fantômes‘) und neu akzentuiert.“, bestätigt Karlheinz Stierle in Der Mythos von Paris. Es wird in dieser Arbeit nachgewiesen, dass er Hugos Gedicht umakzentuiert und dabei in einem Vers sogar eine lexikalische, syntaktische und stilistische Übernahme vornimmt. Baudelaire macht eine Inversion in der Age-Kategorie, indem er Hugos "jeunes filles" in „petites vieilles“ transformiert. Er schafft Ambivalenzen, wo Hugo klare Aussagen bringt und regt dadurch den Leser zum Nachdenken an. Im letzten Kapitel wird erläutert, um welche Art des eingangs erwähnten Imitierens es in Baudelaires Versen über die kleinen alten Frauen geht. Anhand der Definition der Parodie nach Verweyen/Witting sowie eines Ausschnitts der Parodie-Definition nach Genette wird untersucht, ob "Les petites vieilles"die wichtigsten Kriterien für die Klassifikation als Parodie erfüllt.
Autorenporträt
Birgit Kaltenthaler arbeitet als Autorin, Lektorin und Redakteurin hauptsächlich in den Bereichen Medizin, Ernährung, Wellness, Familie und Erziehung. Sie hat zahlreiche Ratgeber zu Gesundheits-, Entspannungs- und Erziehungsthemen veröffentlicht. Ihr großes Interesse gilt den Fremdsprachen und der Literatur, insbesondere der Romanistik und dem Übersetzen französischsprachiger Literatur.