Bachelorarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Pädagogik - Leseerziehung, Note: 1,3, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern sich die Lesemotivation bei Jungen und Mädchen unterscheidet und ob das Lesetagebuch eine geeignete Maßnahme ist, diese handlungs- und produktionsorientiert zu fördern. Zu Beginn wird auf die beiden Begrifflichkeiten der Lesekompetenz und der Lesemotivation näher eingegangen, wobei ihnen empirische Befunde zugrunde gelegt werden. Daraus resultiert die Notwendigkeit, sich die beiden Geschlechter separat genauer anzusehen und den Gedanken der geschlechtersensiblen Förderung der Lesemotivation aufzunehmen. Im Anschluss wird die Methode des Lesetagebuchs vertieft, indem allgemeine Informationen zum handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterricht gegeben werden und schließlich im Detail das Lesetagebuch erläutert wird. Der theoretische Teil wird in eine Unterrichtssequenz praktisch eingebettet, hierzu wird eine ausgewählte Unterrichtseinheit genauer beschrieben. Lesen gilt als eine zentrale Grundvoraussetzung, um an dem gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Lernt man dies nicht frühzeitig, so sind wichtige Bereiche des alltäglichen Lebens nicht zu erschließen. Jungen und Mädchen stehen dem Lesen allerdings differenziert gegenüber. Sie unterscheiden sich zunächst in dem Umgang mit der Literatur, da Mädchen auf eine emotional-identifikatorische Leseweise abzielen, dahingegen steht bei Jungen die Informationsgewinnung im Vordergrund und somit ein kognitiv-intellektueller Lesestil. Des Weiteren interessieren sie sich für verschiedene Genres und Themen und zeigen somit unterschiedliche Interessen hinsichtlich des Lesens. Hurrelmann (1994) betont, dass dieser systematische Unterschied sich bereits am Ende der Grundschulzeit zeigt.