Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 1,5, Justus-Liebig-Universität Gießen (Sprache, Literatur, Kultur), Veranstaltung: Vom Erstschreiben zur Schreibkonferenz, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Schreiben und Lesen sind, genauso wie das Sprechen und Hören, Formen der menschlichen Kommunikation. Jedes Individuum ist auf diese Fertigkeiten angewiesen, um erfolgreich am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Ein Leben ohne Lesefertigkeiten ist heute kaum noch vorstellbar. Aufgrund dieser Wichtigkeit stellt man sich schon seit vielen Jahren die Frage welche Methode wohl die Beste sei, um Kindern das Lesen erfolgreich zu lehren. Die gängige und wohl traditionelle Form des Leseerwerbs in der Grundschule ist das Lesenlernen mithilfe der Fibel. Bei diesem Leselehrgang erlernen die Kinder jeden Buchstaben einzeln, indem sie diese zunächst nachzeichnen und schließlich aneinanderreihen. Die Fibel selbst, dient zur Leseübung und beschränkt sich auf einen geringen Wortschatz einfach zu lesender Wörter. Anfang der 80er Jahre hat Jürgen Reichen, ein Lehrer aus der Schweiz, eine neue Methode vorgestellt, die er „Lesen durch Schreiben“ nennt. Durch den von ihm entwickelten Leselehrgang lernen Kinder ohne Fibel, aber dafür durch eine Anlauttabelle, erst Schreiben und dann Lesen. Als mir die Methode von Jürgen Reichen zum ersten Mal vorgestellt wurde, ist mein Interesse für diese geweckt worden. Sie stellt zwar hohe Ansprüche an die Lehrperson, doch bietet sie viele verschiedene Möglichkeiten die Kinder zum Schreiben und Lesen lernen zu motivieren. Der Unterricht kann facettenreicher gestaltet werden und die Kinder können ihre persönlichen Interessen in den Lehrgang mit einbringen, diesen also mitgestalten. Da ich mich gerne intensiver mit dem Leselehrgang von Jürgen Reichen auseinandersetzten wollte, habe ich diese Chance dazu genutzt um mein Vorhaben auch umzusetzen. Ich werde zu Beginn meiner Arbeit einige Kritikpunkte zum Lesen lernen durch die Fibel darstellen und daran anknüpfend die Methode von Jürgen Reichen vorstellen. Darauf folgend erläutere ich die didaktischen Hintergründe dieses Konzeptes und werde zum Ende hin zwei Lernangebote vorstellen.