Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 1,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit den Sherlock-Holmes-Geschichten Arthur Conan Doyles erreicht die Gattung der Detektivgeschichte ihren ersten Höhepunkt . In der modernen Literaturkritik wird Doyle einstimmig zum Begründer der modernen Detektivgeschichte ernannt. Poe verfasste jedoch schon lange vor Doyle zwei Kurzgeschichten, die sich, wenn auch mit Einschränkungen, der Gattung der Detektivgeschichte zuweisen lassen. Doyle sah Poes Detektiv Dupin als Vorbild und ließ auf dieser Figur den Charakter des Sherlock Holmes basieren. Auch in vielen anderen Punkten lehnt er sich an die Geschichten von Poe an, wie zum Beispiel in der Wahl des Schauplatzes, der auf die Räumlichkeiten des Detektivs und des Tatorts begrenzt ist oder der Watson-Figur, „ein miterlebender, bewundernder und einfältiger Freund des Detektivs, dessen eingeschränkte Sicht auf die Ereignisse der Ermittlung in optimaler Weise der dem Leser zugewiesenen Position im Rätselspiel entspricht.“ Doch in einem besonders wichtigen Punkt unterscheidet sich Doyles Art zu schreiben von Poes. Doyle wählte nämlich einen anderen Fokus als Poe, woraus eine andere Art der Leserlenkung und Spannungserzeugung resultiert. In der vorliegenden Arbeit sollen die sich unterscheidenden Endzwecke der ersten beiden Autoren von Detektivliteratur erarbeitet werden und die Unterschiede in Leserlenkung und Spannungserzeugung anhand zweier Kurzgeschichtenpaare untersucht werden.