Wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Führung und Personal - Sonstiges, AMD Akademie Mode & Design GmbH, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bekleidungswirtschaft umfasst nicht nur die Textil- und Bekleidungsindustrie sondern auch Teile des Handels und der Kreativwirtschaft. Bekleidung zählt zu den Gütern der Grundversorgung, deren Konsum rückläufig ist. Infolge der Verlagerung der Bekleidungsproduktion ins Ausland hat die Beschäftigung in der Bekleidungsindustrie abgenommen. Die Industrie ist überaltert, bildet kaum aus und ist durch zum Teil problematische Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen gekennzeichnet, wobei ein branchenspezifischer (negativer) Einfluss auf Einkommen, berufliche Erwartungen und Arbeitszufriedenheit nicht nachweisbar ist. Angesichts dieser schwierigen Situation kann davon ausgegangen werden, dass die Bekleidungsindustrie personell nicht über Ressourcen verfügt, um im Falle einer Veränderung der internationalen Rahmenbedingungen infolge Lohnkostensteigerung, steigender Transportkosten und Verlagerung der Nachfrage in Schwellenländer zu reagieren. Trotz der Innovationspotenziale fehlen vor allem Innovationen im produktiven Bereich, die angesichts der personellen Situation und der Nachfrageentwicklung im Inland eher unwahrscheinlich sind. Es ist zu befürchten, dass bei einem weiteren Abbau von Kapazitäten in der Bekleidungsindustrie der Kreativwirtschaft die notwendige personelle Basis fehlt (z.B. bei Kollektionsentwicklung und Musterproduktion). Gegenwirkende Momente sind eine stärkere Konzentration auf den Absatz im Ausland (vor allem bei Premiummarken), eine sich verändernde Nachfrage (durch Single-Haushalte und Besserverdienende) und Product-Lifecycle-Management (inklusive Open Innovation) sowie Nischenproduktion (z.B. Green Fashion). Damit diese greifen, bedarf es eines personellen und qualitativen Unterbaus, der in diesem Beitrag kritisch beleuchtet wird.