Liberalismus als ideologisches und politisch-praktisches Feindbild. Seit dem frühen 19. Jahrhundert zählt der Liberalismus zu den politischen Weltsichten, welche die Wirklichkeit nachhaltig veränderten. Dementsprechend viele Gegner hatte er, die ihn erbittert attackierten und sich gern als Sachwalter des Bestehenden präsentierten. So gewann der Liberalismus auch eine erstaunliche Intensität und Dauer als ideologisches Feindbild. Viele Modernisierungsverlierer des langen 19. Jahrhunderts betrachteten den an Wissenschaft und Fortschritt orientierten Liberalismus als übermächtigen Gegner. Im »Zeitalter der Extreme« (E. Hobsbawm) besaß der Liberalismus als Feindbild eine geradezu allgegenwärtige Präsenz. Diesem in der Forschung bisher wenig ausgeleuchteten Phänomen, dessen aktuelle politische Bedeutung überdies auf der Hand liegt, widmen sich die Beiträge des Bandes. Mit Beiträgen von Andreas Fahrmeir, Jürgen Frölich, Ewald Grothe, Jens Hacke, Peter Hoeres, Andrea Hopp, Wolther von Kieseritzky, Hans-Christof Kraus, Wolfgang Kraushaar, Reinhard Mehring, Anne C. Nagel, Klaus Ries, Ulrich Sieg.
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