»Schönheit erhitzt, und wenn sie noch dazu so heiter und klug daherkommt, weise und jung zugleich, dann verfällt man ihr und ist - man weiß nicht warum - für einen Moment glücklich«, schrieb Arno Widmann über Cees Nootebooms Gedichtband »So könnte es sein«. In »Licht überall« nun geht es um die Crux des menschlichen Lebens: niemand zu sein und nirgends, und gleichzeitig jemand zu sein und hier. »Voll heiterer Verzweiflung«, mit weiser Ironie und sinnlicher Lust am Konkreten geht Cees Nooteboom in seinem neuen Gedichtband dem Da-Sein auf den Grund. »Licht überall« versammelt Gedichte aus den vergangenen zehn Jahren und zeigt den großen Romancier, Reiseschriftsteller und Essayisten als einen, dem die Lyrik seit Beginn seines Schreibens der wichtigste Wegbegleiter ist.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D, I ausgeliefert werden.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Cees Nooteboom Dichtung ist nicht Marmor sondern Licht, sie ist flüchtig, droht, sich aufzulösen und bleibt gerade darum im Gedächtnis, berichtet Nico Bleutge. Was Nooteboom umtreibt, ist "die Frage nach dem vermeintlich sicheren Ich", das nur unzulänglich durch den Körper beieinander gehalten wird, erklärt der Rezensent. "Ein Zimmer zu füllen mit Dasein, / Gesten, Stimmen, Fragen", wie es in dem neuen Gedichtband "Licht überall" heißt, ist der Versuch, sich in einem Raum ohne Halt zu verankern, interpretiert Bleutge den Dichter. Der Rezensent hätte sich nur gewünscht, dass Nooteboom seine Gedichte nicht so oft in handfesten Pointen enden ließe, das nimmt ihnen ein wenig von ihrer Energie, findet Bleutge.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Die Gattung aber, in der er sich nach eigenem Bekunden am weitesten in unbekannte Territorien vorwagt, ist die Lyrik. Licht überall mit älteren und neueren Gedichten, etliche erstmals übersetzt, zeugt davon, beredet und wortkarg, durchsichtig und verschlüsselt. Und er ist, wie Nootebooms hoffentlich noch lange nicht abgeschlossenes Gesamtwerk, 'ein einziger, unaufhörlicher Querverweis'.« Kristina Maidt-Zinke Süddeutsche Zeitung 20130731