Wenn Melancholie ein Buch wäre, dann dieses
Michael. Ellis. Annie. Drei Menschen, die eine tiefe Verbindung teilen. Das Schicksal bringt zuerst die zwei Jungs zueinander, verloren und auf der Suche nach sich selbst.
Ellis’ Mutter nimmt den jungen Michael, angespült wie Treibholz, unter ihre
Fittiche. Beide auf der Suche nach Licht und Schönheit in einer verqueren Welt.
Ellis Mutter, fast…mehrWenn Melancholie ein Buch wäre, dann dieses
Michael. Ellis. Annie. Drei Menschen, die eine tiefe Verbindung teilen. Das Schicksal bringt zuerst die zwei Jungs zueinander, verloren und auf der Suche nach sich selbst.
Ellis’ Mutter nimmt den jungen Michael, angespült wie Treibholz, unter ihre Fittiche. Beide auf der Suche nach Licht und Schönheit in einer verqueren Welt.
Ellis Mutter, fast schon besessen von van Goghs Sonnenblumen-Gemälde, wird zu einer Art anbetungswürdiger Muse von Michael, während sein Herz für ihren Sohn Ellis schlägt. Zwischen ihnen entbrennt eine Leidenschaft, die weit über Freundschaft hinausgeht, doch Ellis wird eines Tages eine junge, hübsche Frau heiraten: Annie. Und Michael wird ihn gewähren lassen.
In leb- und bildhafter Sprache erzählt die Autorin eine Geschichte, die an Melancholie kaum zu überbieten ist. Fast schon schwermütig verfolgte ich den Werdegang der Figuren, die auf glückliche und traurige Tage, auf französische Sommer und in Liebe geteilte Zeit zurückschauen. Bunte, lichtvolle Erinnerungen, blühende Sonnenblumen, werden vom grauen Schleier der Wehmut und der Sehnsucht überzogen. Das Schicksal stets ungewiss.
Winmans flüssiger und eindrücklicher Schreibstil hat mich abgeholt. Subtil lässt sie Nebenfiguren und Szenen einfließen, die beim Protagonisten eine leise, feine Entwicklung auslösen.
Ich mochte nicht alle Szenen, Handlungen und Themen in „Lichte Tage“, aber auf eine zarte Weise, hat mich die Geschichte berührt. Sie entfaltet sich langsam, es gibt keine rasante Action, keine ausgeklügelten Twists. Nur authentische Menschen und ihre vielschichtigen Gefühle. Es ist ein leiser Roman, grau und filigran wie ein lieb gewonnenes Spitzentaschentuch.