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Die Landstraße nach Prag führt durch das Dorf Lidice. Es ist ein schöner Sonntagmorgen im Frühling. Die meisten Einwohner ergehen sich draußen. Der älteste Teil des Dorfes umrandet in Winkeln und Ausbuchtungen launisch die Straße, die keine Verbreiterung zuläßt, außer, die alten Häuser, Höfe, Gärten würden abgerissen. An dem einen Ende steht aus Urzeiten die Dorflinde mit weiter Krone und jungem Laub. Die Wiese dahinter ist von Gänsen bevölkert, der Teich, auch ein Gemeindegut, von Enten. Auf den Bänken im Umkreis der Linde sitzen Frauen, die zerarbeiteten Hände liegen im Schoß, die Stimmen…mehr

Produktbeschreibung
Die Landstraße nach Prag führt durch das Dorf Lidice.
Es ist ein schöner Sonntagmorgen im Frühling. Die meisten Einwohner ergehen sich draußen.
Der älteste Teil des Dorfes umrandet in Winkeln und Ausbuchtungen launisch die Straße, die keine Verbreiterung zuläßt, außer, die alten Häuser, Höfe, Gärten würden abgerissen.
An dem einen Ende steht aus Urzeiten die Dorflinde mit weiter Krone und jungem Laub. Die Wiese dahinter ist von Gänsen bevölkert, der Teich, auch ein Gemeindegut, von Enten. Auf den Bänken im Umkreis der Linde sitzen Frauen, die zerarbeiteten Hände liegen im Schoß, die Stimmen sind laut, die Gemüter sonntäglich still. Sie tragen bunte Stoffe. Hell gekleidete, blonde Kinder spielen.
Autorenporträt
Heinrich Mann, 1871 in Lübeck geboren, begann nach dem Abgang vom Gymnasium eine Buchhhandelslehre, 1891/92 volontierte er im S. Fischer Verlag. Heinrich Mann hat Romane, Erzählungen, Essays und Schauspiele geschrieben. 1933 emigrierte er nach Frankreich, später in die USA. 1949 nahm er die Berufung zum Präsidenten der neu gegründeten Akademie der Künste in Ost-Berlin an, starb aber 1950 noch in Santa Monica/Kalifornien.