In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie wird die von allen bewunderte Denise Schoenecker als Leiterin des Kinderheims noch weiter in den Mittelpunkt gerückt. Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren. In Wildmoos, gar nicht so weit vom Kinderheim Sophienlust entfernt, gab es einen ehemaligen Bauernhof mit einem großen Obst- und Gemüsegarten und einem Vorgarten mit blühenden Sträuchern und unzähligen Blumen. Eine weite Rasenfläche schloss sich an, die vor allem der Terrierhündin Milly und ihrer Nachkommenschaft vorbehalten war. Hier konnten sich die Hunde herrlich austoben. Laut bellen durften sie auch, denn das Anwesen lag recht abgeschieden, sodass die Nachbarn nicht gestört wurden. Herbert Wiesbach hatte den Hof von seinen Eltern geerbt, hatte aber kein Bauer werden wollen und hatte daher die Ländereien verkauft. Er war Rechtsanwalt geworden, hatte in Maibach seine Kanzlei – und züchtete in seiner Freizeit Hunde. Seine Frau Inge managte derweil den Haushalt, kümmerte sich um die Hunde und um die neunjährige Enkelin Marianne. Letztere war das Kind ihres einzigen Sohnes, das nach dem Tod der Mutter hier dauerhafte Aufnahme gefunden hatte, da der Vater beruflich sehr eingespannt und außerdem nicht vor Ort war. Der Sommer hatte gerade erst begonnen, es war warm, aber nicht heiß. Und in der Nacht hatte es geregnet, ganz sacht nur, aber ausdauernd. Oma Inge fand das jedenfalls gut. Das hatte sie vorhin beim Frühstück gesagt. Da brauchte sie heute nicht zu gießen. Der Opa hatte dazu geistesabwesend genickt und war anschließend zu seiner Kanzlei gefahren. Er war offenbar wieder bei einem ganz schwierigen Fall. Die kleine Marianne, von allen 'Nanni' genannt, konnte sich unter einem schwierigen Fall noch nichts vorstellen. Es interessierte sie auch nicht. Schließlich war es ja viel schöner, den Samstagvormittag im Garten zu verbringen. Der Opa hatte ihr vor ein paar Wochen ein Baumhaus gebaut, zu dem es eine lange Leiter gab. Die war sie vorhin hinaufgeklettert, hatte sich auf das Kissen in der Ecke gesetzt.