Funke sprang leider nicht ganz über
In das Buch "Liebe findet uns" von J.P. Monninger hatte ich mich sofort verliebt und mich sehr darauf gefreut.
Einen Stern möchte ich deswegen auf alle Fälle für das wunderschöne Cover und auch für die Innengestaltung vergeben. Das sich küssende Paar in der
Nacht inmitten der vielen Funken stellt eine wunderschöne romantische Situation dar, in der man sich…mehrFunke sprang leider nicht ganz über
In das Buch "Liebe findet uns" von J.P. Monninger hatte ich mich sofort verliebt und mich sehr darauf gefreut.
Einen Stern möchte ich deswegen auf alle Fälle für das wunderschöne Cover und auch für die Innengestaltung vergeben. Das sich küssende Paar in der Nacht inmitten der vielen Funken stellt eine wunderschöne romantische Situation dar, in der man sich gerne selber befinden möchte. Auch der Klappentext verspricht eine sehr schöne Geschichte mit vielen Erlebnissen, viel Gefühl, aber auch Tragik, und machte mich sehr neugierig, den Roman unbedingt lesen zu wollen.
Einen zweiten Stern vergebe ich für die Grundidee, die hinter dem Roman steckt. Drei Freundinnen, die nach der Uni eine Europareise machen, bevor der Ernst des Lebens beginnt. Protagonistin ist Heather, die kurz davor steht, eine Ausbildung zur Investmentbankerin in New York anzutreten. Schon der Prolog mit der Abschlussfeier der drei Freundinnen verzauberte, und so erhoffte ich mir viel für die weitere Geschichte. Diese beginnt im Zug nach Amsterdam, wo Heather auch schon auf Jack trifft, der auf den Spuren seines Großvaters wandelt, die in einem alten Reisetagebuch niedergeschrieben sind. Der erste Flirt entwickelt sich sehr schnell zur großen Liebe, auch wenn das Paar grundsätzlich sehr verschieden ist. Schließlich trennen sich die Wege der drei Freundinnen aus unterschiedlichen Gründen und jede setzt ihre Reise alleine fort, Heather mit Jack und die Beiden verbringen eine wirklich tolle Zeit zusammen, bis Jack seine Zusage nicht einhält, sein weiteres Leben mit ihr in New York zu verbringen und sie am Flughafen sitzen lässt...
Einen dritten Stern vergebe ich definitiv für den Aspekt des Reisens und Lehren, die man aus dem Buch ziehen kann. Das wäre die Freiheit, die man im Leben haben kann, wenn man sie zulässt. Warten, was das Leben einem bringt. Auf Reisen nicht den Touristenströmen hinterher zu eilen, sondern durch ganz spezielle Erlebnisse auch ganz spezielle Erinnerungen an Städte und Länder zu haben, für die auch kein Foto nötig ist, um sich an sie zu erinnern. So reist man in dem Buch nach Amsterdam, Berlin, Krakau, Prag, in die Schweiz und nach Italien, nach Paris und Batak und erlebt auch als Leser die Orte auf eine ganz besondere und wunderschöne Art und Weise.
Mit mehr Sternen tue ich mich ehrlich gesagt schwer. Leider ist der Funke für mich nicht ganz über gesprungen, und weder Heather noch Jack wurden mir über längere Zeit richtig sympathisch. In der gemeinsamen Zeit war durch deren unterschiedliche Charaktere und Zukunftspläne für mich nicht ganz klar, wie es zur großen Liebe kommen konnte, warum man sich sogar sehr schnell die ewige Liebe versprach und schon von Heirat die Rede war. Auch einige Dialoge der Beiden sprachen mich nicht so recht an, ich fand den Sprachgebrauch nicht dem Alter der Beiden angemessen bzw. sehr überzogen ausgeführt. Außerdem fand ich, dass Jack Heather ausgenutzt hat. Auch wenn es Liebe war, hätte er ihr nicht die Sterne vom Himmel holen und mit ihr nicht in der Art und Weise über die Zukunft sprechen dürfen mit dem Wissen, dass es nie dazu kommen und er sie bitter enttäuschen wird. Wie er sich aus dem Staub gemacht und sie in totaler Unklarheit gelassen und bis auf ein paar kurze Sätze, die für sie schwer erreichbar waren, einfach stehen gelassen hat, macht mich einfach wütend. Ich finde, er hätte ihr persönlich die Wahrheit sagen und nicht für monatelanges Leid verantwortlich sein sollen. Schließlich hat Heather Jack nochmals aufgespürt, auch dieses Ende der Geschichte war für mich nicht befriedigend. Ich finde, einen Epilog wäre dem Leser der Autor noch schuldig gewesen...