Sozialwissenschaftliche Diagnosen der reflexiven Moderne oder der Postmoderne sehen diese durch eine wachsende Ausdifferenzierung unterschiedlicher Rollen im beruflichen und privaten Leben, durch größere Freiheitsspielräume in der Gestaltung der eigenen Biographie sowie eine höhere Riskiertheit der eigenen Lebensführung gekennzeichnet. Die Beiträge des Bandes versuchen, aus literaturwissenschaftlicher, religionssoziologischer, kulturanthropologischer, medizinethischer, humanwissenschaftlicher und ethischer Perspektive nach der Bedeutung dieses Wandelns für das Gelingen von Liebe, Sexualität und Partnerschaft zu fragen. Dabei nehmen sie unvoreingenommen die wachsenden Zumutungen einer industriellen Lebenswelt und ihre Rücksichtslosigkeit gegenüber den Erfordernissen des partnerschaftlichen und familiären Lebens in den Blick. Zugleich erörtern die interdisziplinär angelegten Beiträge die gewandelten Voraussetzungen, unter denen das Projekt, ein langes Leben gemeinsam zu planen, gelingen kann. Mit Beiträgen von Judith Frommer, Karl Gabriel, Stephan Goertz, Thomas Heinemann, Konrad Hilpert, Ulrich Lüke, Gerhard Marschütz, Claude Ozankom und Eberhard Schockenhoff.