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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Minne und Tod – Eine düstere Motivkette in Wolframs Parzival, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei Wolframs "Parzival" handelt es sich um einen Mehrgenerationenroman, wobei die Elterngeschichte, insbesondere der Gahmuret-Teil, zunächst im Fokus steht. Dabei ist es zu einseitig gedacht, die Handlungen dieser Figuren bloß anhand deren Bedeutung für den Protagonisten zu betrachten. So ist Herzeloyde nicht allein…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Minne und Tod – Eine düstere Motivkette in Wolframs Parzival, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei Wolframs "Parzival" handelt es sich um einen Mehrgenerationenroman, wobei die Elterngeschichte, insbesondere der Gahmuret-Teil, zunächst im Fokus steht. Dabei ist es zu einseitig gedacht, die Handlungen dieser Figuren bloß anhand deren Bedeutung für den Protagonisten zu betrachten. So ist Herzeloyde nicht allein Parzivals Mutter, welche ihn mit dem Gralsgeschlecht verbindet, sondern nimmt vielfältige Rollen mit teils verschiedensten Eigenschaften ein. Im Fokus dieser Arbeit steht dabei ihre Rolle als zweifache Witwe. Insbesondere der Verlust ihres zweiten Ehemannes Gahmuret prägt ihr Dasein und somit ihr Handeln im Roman. Dabei soll keine Bewertung dieser Handlungen vorgenommen werden, wie es häufig in der Forschungsliteratur geschieht. Es gilt vielmehr herauszustellen, was ihre Witwenschaft ausmacht bzw. wie Herzeloyde als Witwe dargestellt und funktionalisiert wird. Hierfür wird zunächst auf den historischen Hintergrund, die Entstehung des Witwenstandes im Mittelalter und dessen Merkmale, eingegangen, bevor dieser in Bezug zu Liebe und Leid, Trauer und Tod in der höfischen Erzählliteratur gesetzt wird. Dabei soll insbesondere auf die verschiedenen Witwenfiguren im „Parzival“ eingegangen werden. In der anschließenden Analyse wird sich in diesem Zusammenhang explizit mit der Herzeloyde-Figur beschäftigt. Zunächst gilt es, die Besonderheit der Beziehung Herzeloydes zu Gahmuret herauszustellen. Hierbei wird auf den Einfluss ihrer ersten Witwenschaft, den Entstehungsprozess der Ehe als auch auf das Eheleben selbst eingegangen. Das darauf folgende Kapitel steht unter dem Aspekt des Rollenwechsels der Figur, von der höfischen Ehefrau zur verwitweten Mutter. Hier stehen der prophetische Traum Herzeloydes, ihr Ohnmachtserlebnis als auch die Umfunktionierung der Witwenklage im Fokus der Überlegungen. Im letzten Analysekapitel werden die Folgen von Herzeloydes erneuter Witwenschaft herausgestellt, wobei auf ihren Auszug nach Soltane, die Erziehung Parzivals sowie ihren Tot aus Mutterliebe eingegangen wird. Abschließend werden die Ergebnisse nochmals zusammenfassend dargestellt als auch mit der Lebensrealität im Mittelalter sowie mit der Darstellung der Witwe in der höfischen Literatur und in Wolframs Werk in Bezug gesetzt.