Sehen ist ergreifen. Seine Ergriffenheit mitteilen: voilà, das Begehren des Photographen. Die Überbelichtung tendiert dahin, die letzten Verwurzelungen in der Materie verschwinden zu lassen. Geblendet, tauchen wir ein ins Licht. Am anderen Ende der Skala, das Schwarz. Aber auch dieses tendiert dahin, die Form, und somit die Materie, verschwinden zu lassen. Materie und Formen vereinen sich, um uns die Tageshelle zu geben. Die Dinge (und die Menschen) sind, gesehen in diesem Licht, offen sichtlich. Das Offensichtliche, auch Selbstverständliche, das ist die Sprache, die zu sich selbst spricht; getränkt mit sich selbst, kennt sie weder Grammatik noch Übersetzung. Jener, der spricht, vermeint, sie zu beherrschen. Gleiches gilt für die Offensichtlichkeit des Bildes. Um die Künstlichkeit der Aufnahme durchscheinen zu lassen, muß sie ihren eigenen Widerspruch enthalten, muß sie paradoxer Natur sein.
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