Der bekannte Berner Islamwissenschaftler Johann Christoph Bürgel schildert den gewaltigen, farbig schillernden Kosmos der Liebe, wie er sich in der islamischen Literatur des 7.-15. Jahrhunderts spiegelt. Neben der zwischen Verzicht- und Genussliebe schwankenden arabischen Liebesdichtung kommen Prosa- und Mischwerke zur Sprache, wie z.B. das großartige im 10. Jahrhundert verfasste "Buch der Lieder", eine faszinierende Literatur- und Sittengeschichte der arabischen Welt, oder das berühmte "Halsband der Taube", ein höfisches Handbuch der Liebe, das von großer Menschenkenntnis zeugt, aber auch der "Duftgarten", das arabische Kamasutra. Aus der persischen Literatur wird neben dem Ghasel die reiche romantische Versepik behandelt. Zur weltlichen Liebe tritt die mystische Gottesminne, die in ihrer Dichtung den vertrauten Bildern irdischer Liebe eine neue übersinnliche Bedeutung abgewinnt.
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