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Der Mentor und seine Talente
Justus von Liebig, der vor zweihundert Jahren geboren wurde, zählt zu den bedeutendsten Gelehrten und vielseitigsten Forschern des neunzehnten Jahrhunderts. Er beschäftigte sich unter anderem mit der Elementaranalyse organischer Verbindungen, stellte das Backpulver sowie das Fleischextrakt her, erfand den Silberspiegel und führte die künstliche Düngung durch Mineralstoffe ein. An der Landesuniversität Gießen, wohin er schon mit einundzwanzig Jahren als Professor berufen wurde, gründete er das erste deutsche Chemielaboratorium. Es war Werkstätte und Lehrstätte in einem. Liebigs einmaliger Ausbildungsstil wurde bald Vorbild in aller Welt. Mit den Jahren entwickelte sich ein Stammbaum, der bis in unsere Zeit reicht. Wie stark der Wissenschaftler die Chemie in Forschung und Lehre bis heute geprägt und damit Generationen von Chemikern beeinflußt hat, beschreibt Georg Schwedt in seinem Buch "Liebig und seine Schüler". Anhand der Lebenserinnerungen Liebigs, seines umfangreichen Briefwechsels mit Kollegen und von Zitaten Dritter zeichnet der Autor das Wirken des großen deutschen Chemikers nach und ordnet dessen Leistungen historisch ein. Neben der ausführlichen Lebensbeschreibung, die den Schwerpunkt besonders auf die Ausbildungsjahre Liebigs legt, werden die wichtigsten Schüler - darunter Emil Erlenmeyer, Hermann Fehling, Carl Fresenius, Friedrich Kekulé, Adolf Strecker und Jakob Volhard - vorgestellt. In kurzen Biographien beleuchtet der Autor ihre Leistungen und ihr persönliches Verhältnis zu Liebig. Das Buch, das viele Zeichnungen, historische Fotografien und Porträts enthält, ist gleichzeitig eine Zeitreise durch das neunzehnte Jahrhundert.
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Georg Schwedt: "Liebig und seine Schüler". Springer Verlag Berlin, 2002. 289 S., 34,95 Euro.
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