Die Gattung der Ci entstand im neunten Jahrhundert in der ausgehenden Tang-Zeit, als chinesische Dichter begannen, zu damals in den Schenken und Freudenhäusern populären Liedmelodien, die häufig der exotischen Musik Zentralasiens entstammten, neue Texte zu schreiben. Dieser Herkunft aus den Vergnügungsvierteln entsprechend dominierte in der Thematik zunächst die Liebe, nicht selten mit erotischen Untertönen, und ihre Diktion war näher der Umgangssprache als jene der traditionellen Lyrik. Zhou Bangyans Beitrag zur Blüte der Ci liegt weniger in stofflichen Innovationen - galante Themen nehmen bei ihm weiterhin eine zentrale Stellung ein - als in der Verfeinerung der Sprache und der Sensibilisierung für ihre musikalischen Qualitäten. Ist bei Liu Yong der volkstümliche Ursprung in der schlichten, manchmal auch derben Sprache, noch deutlich spürbar, schafft Zhou Bangyan Verse von höchster Eleganz, die das verfeinerte Leben einer modernen Oberschicht in den prosperierenden Städten der Song-Zeit widerspiegeln. Charakteristisch für seinen Stil ist auch, dass es ihm gelingt, literarische Anspielungen nahtlos und ungekünstelt in seine Texte zu integrieren. (aus dem Nachwort von Raffael Keller)
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