Wie wichtig das Singen für die Gemeinde Jesu Christi ist, das hat bereits Martin Luther nicht nur festgestellt. Sondern als Dichter und als Komponist konnte der Reformator dem Gemeindegesang wesentliche Impulse geben. Seine Lieder haben entscheidend dazu beigetragen, dass sich die Reformation schnell ausbreiten konnte. Wenn wir im Gottesdienst singen, dann nehmen wir das Evangelium in uns auf – mit unserem Verstand und unserem Gefühl. Und dazu trägt die Melodie eines Liedes entscheidend bei. Wir machen uns die Botschaft zu eigen. Doch als Gemeinde reagieren wir nicht nur auf Schriftlesungen und Predigt. Sondern beim Singen haben wir an der Verkündigung teil. Wir identifizieren uns damit und geben die Botschaft darum singend weiter.Die Lieder unseres Evangelischen Gesangbuchs sind zugleich Predigten: Bibelworte und Lebenserfahrungen werden darin miteinander verbunden. Doch es sind nicht nur die Erfahrungen der Dichter, die dabei mitschwingen. Vielmehr können Liedpredigten uns unsere eigenen Erfahrungen zu erschließen helfen.Die hier vorgelegten 18 Predigten sind jeweils Teil eines Gottesdienstes, dessen Verlauf immer zu Beginn skizziert ist. Worte zur Begrüßung, Gebete sowie andere liturgische Texte kommen dazu. In den meisten Gottesdiensten steht dabei Paul Gerhardts Dichtung im Mittelpunkt. Doch daneben werden auch Lieder von Martin Luther, Georg Weissel, Matthias Claudius, Joseph Mohr, Jochen Klepper, Arno Pötzsch und Jürgen Henkys, ausgelegt. Singend die befreiende Kraft des Evangeliums zu erfahren: Dazu will das Buch beitragen.