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This multi-volume comic masterpiece is a must-read for fans of literary humor writing. An inventive pastiche of a staggering array of eighteenth-century thinkers, writers, and artists, Tristram Shandy combines intellectual allusions with rollicking -- and sometimes bawdy -- humor.

Produktbeschreibung
This multi-volume comic masterpiece is a must-read for fans of literary humor writing. An inventive pastiche of a staggering array of eighteenth-century thinkers, writers, and artists, Tristram Shandy combines intellectual allusions with rollicking -- and sometimes bawdy -- humor.

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Autorenporträt
Laurence Sterne; Edited by Melvyn New and Joan New; Preface by Christopher Ricks; Introduction and Notes by Melvyn New
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.01.2008

Auf der Suche nach den Ansichten eines Gentlemans

Peter Heusch liest anderen Leuten gerne lange Bücher komplett vor. Im März hat er nach dreizehn Jahren seine Frankfurter Proust-Lesung beendet. Nun geht es weiter - mit Laurence Sternes Roman "Tristram Shandy".

Von Florian Balke

Auf den ersten Blick ist ein stärkerer Gegensatz als der zwischen Marcel Proust und Laurence Sterne kaum denkbar. Auf der einen Seite steht die unendlich dahinfließende Prosa von Prousts "Suche nach der verlorenen Zeit" mit ihren feinen Schattierungen von Seelenleben und Erscheinungen der Lebenswelt. In der anderen Ecke des literarischen Boxrings brüstet sich Sternes "Tristram Shandy", ein Meisterwerk, dem man die Vorliebe des 18. Jahrhunderts für klare Gedankenfügung und deutliche Worte anmerkt, mit zupackendem und ironischem Erzählton. Nimmt man Sternes und Prousts Romane gemeinsam in den Blick, sieht es so aus, als versammele man im Scheinwerferlicht des Ringes die Weltmeister zweier unterschiedlicher Gewichtsklassen. Auf den zweiten Blick ist natürlich wie immer alles anders. Da offenbaren sich die Champions aus Aufklärung und Moderne als Brüder im Geiste, die sich auf unnachahmliche Weise zu einem jeweils ganz eigenen Standpunkt vorangekämpft haben, zu einer ganz eigenen Sicht auf die Welt und die Kunst. Insofern ist es sehr passend, dass Peter Heusch bei der Suche nach einem Nachfolgeprojekt für seine Frankfurter Proust-Lesung auf Sternes "Tristram Shandy" stieß.

Als Heusch im vergangenen März nach dreizehn Jahren munter auf das Ende seines Vorlesemarathons zulief, überlegte er gemeinsam mit Literaturhauschefin Maria Gazzetti, ob man der von Stammgästen und Gelegenheitshörern geliebten Mammutlesung nicht etwas Ähnliches folgen lassen könnte. Heusch dachte an Thomas Mann, Gazzetti brachte dessen Josephsroman ins Spiel, dann liebäugelte Heusch eher mit Heimito von Doderer, dessen "Dämonen" er noch lieber gemacht hätte als die "Strudlhofstiege". Lauter lange Meisterwerke also, kürzer als die geliebte "Suche nach der verlorenen Zeit", aber immer noch lang genug, um dem Vorleser einiges an Lebenszeit abzufordern. Heusch, durch Proust klug geworden, dachte bei sich: "Das überleb ich nicht." Schließlich fiel die Entscheidung auf Laurence Sterne und "Tristram Shandy". Der ist nicht ganz so lang wie seine Konkurrenten und hat zudem den Vorteil, sehr kurzweilig zu sein.

Heusch jedenfalls freut sich diebisch auf sein neues Projekt. Zusammen mit Martin Mosebach und Michael Walter wird er die Lesung des Romans am 14. Januar um 20 Uhr im Literaturhaus Frankfurt eröffnen. Neben Mosebach, der bei der Entscheidung für Sterne behilflich war, kann Heusch in der Person des 1951 in Wiesbaden geborenen Walter auch den Mann begrüßen, der dafür verantwortlich ist, dass Sternes Meisterwerk der englischen Literatur in einer überzeugenden deutschen Übersetzung vorliegt. Im vergangenen April brachte Heusch die Vorstellung von Walters amüsanter Sterne-Übertragung in der Frankfurter Romanfabrik bei der Entscheidung für den Autor maßgeblich voran.

Zweieinhalb Jahre soll das Vorlesen des "Tristram Shandy" dauern. Eine überschaubare Frist, für die Heusch dankbar ist: "Es ist kein Pakt mit dem Teufel mehr." Treffen werden er und seine Zuhörer sich im Lesekabinett des Literaturhauses, gelesen wird einmal im Monat montags um acht. Das passt. Schließlich ist der Montag für Heusch der Wochentag "mit der Schwierigkeit des Anfangs". Und wie man etwas beginnt, fortsetzt und schließlich zur Vollendung bringt, ist ein Problem, das der "Tristram Shandy" so lustvoll ins Zentrum seines Erzählens zerrt wie kein anderer Roman vor oder nach ihm. "Leben und Ansichten des Tristram Shandy, Gentleman" lautet der vollständige Titel des Romans, den Sterne, der 1713 in Irland geborene Landpfarrer, von 1759 an veröffentlichte. Nach dem Erscheinen der ersten zwei von insgesamt neun Bänden war der Erfolg des Buches ebenso ungewöhnlich wie die Schreibtechnik, deren Sterne sich bediente.

Seinen Tristram ließ er keine Beschreibung eines vernunftbestimmten und stimmigen Lebens geben. Dabei hatte gerade dieses Erzählmodell das englische Publikum ein paar Jahrzehnte zuvor für Daniel Defoes "Robinson Crusoe" eingenommen. Sterne zeigte seinen darob schlicht begeisterten Lesern, dass die Kunst viel unterhaltsamer ist, wenn sie sich völlig unvernünftig verhält. Da ist zum einen die Tatsache, dass der Roman, wie Heusch es bündig zusammenfasst, exakt siebenhundertvierundvierzig Seiten dafür benötigt, von einem Leben zu erzählen, das am Ende des Buches noch immer nicht älter ist als ein paar Minuten. Da sind zum anderen Tristrams erzählerische Abschweifungen, in denen der Leser alles über die Details von Mrs. Shandys Ehevertrag und Onkel Tobys Verletzung in der Leistengegend erfährt. Da sind schließlich die absurden erzählerischen Geistesblitze, mit denen Sterne seine Leser ebenso entzückt wie seinen Frankfurter Vorleser, der noch gar nicht richtig weiß, wie er sie seinen Zuhörern alle verdeutlichen soll.

"Wie liest man eine schwarze Seite?", fragt sich Heusch und denkt an den spektakulären Coup, mit dem Sterne das zwölfte Kapitel des ersten Romanteils beendet. Mit einigen Ideen zu dieser Stelle spielt er schon. Das muntere Turnen des Romans durch die Sprachen, Schriftarten und Stile wird er jedenfalls genauso wiederzugeben versuchen wie die kurvenreichen Linien, mit denen Tristram im sechsten Teil sein eigenes Erzählen erklärt: "Ich bin zu allem entschlossen." Seine Zuhörer werden Heusch, dem Vorleser mit den vielen Stimmen, gerne folgen. Schließlich wissen sie, dass auch ihr Alltag vom Prinzip Abschweifung bestimmt wird: "Man muss nur zwei Frauen am Südbahnhof zuhören, wie sie sich innerhalb von zehn Minuten ihr Leben erzählen."

Peter Heuschs Lesung von Sternes "Tristram Shandy" beginnt am 14. Januar um 20 Uhr im Literaturhaus Frankfurt, Schöne Aussicht 2.

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