Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Public Relations, Werbung, Marketing, Social Media, Note: 1,3, Technische Universität Berlin (Institut für Sprache und Kommunikation), Veranstaltung: Kommunikationstheorien, Sprache: Deutsch, Abstract: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“, behauptet der Volksmund und eine gleichnamige deutsche Tageszeitung erreicht mit diesem Konzept mehr Leser als jede andere. Bilder, bewegt oder statisch, stumm oder vertont, enthalten Aussagen. Ohne, dass diese genannt werden oder durch Buchstaben codiert sind, erreicht uns ihre Botschaft mit verlässlich hoher Treffsicherheit. Eine Skyline mit Wolkenkratzern und ein Dutzend knallgelber Taxis reicht aus, um beim Betrachter Assoziationen an die amerikanische Metropole New York zu wecken. Selbst dann, wenn der Betrachter den amerikanischen Kontinent noch nie betreten hat. Und wenn auch nicht in Behandlung, weiß man: Ein typisches Kabinettzimmer mit einer Lederpritsche nebst Ohrensessel schafft die Voraussetzung für den Auftritt einer Sigmund-Freud-ähnlichen Person bei der Psychoanalyse. Die Reihe von Beispielen markanter Codes, die auf bestimmte, etablierte Voraussetzungen beim Betrachter ansprechen, ließe sich beliebig fortsetzen. Von welchen Voraussetzungen kann jedoch ausgegangen werden? Eine Frage, die sich nicht nur Fotografen und Filmemacher, sondern alle Urheber von publikumsnahen Ereignissen bzw. Produkten im Bezug auf die Verständlichkeit beim Adressaten stellen oder stellen sollten. Allen präsentationsfähigen Medien gemeinsam ist die Codierung eines Sachverhalts mittels Bildern, Lauten oder Symbolen. Das soll so geschehen, dass das Erlebnis selbst, in sich homogen von der heterogenen Größe Zuschauer, zumindest annähernd identisch, aufgenommen wird. Ein hoher Anspruch an jedes Werk, dem die Realität mit mehr oder weniger großem Erfolg gerecht wird. In der vorliegenden Arbeit wird mit Berufung auf die angeführten Quellen unterstellt, dass die Methode System hat. Soll heißen: die Dramaturgie des Alltags hat seit der Existenz audiovisueller Medien Einzug in selbige gehalten. Mit der Konsequenz, dass eine stetige Wechselwirkung zwischen dem erlebten Alltag und den konsumierten Massenmedien existiert. Neben dem Zweck der Unterhaltung und Dokumentation, postulierte der französische Filmkritiker André Bazin1 vor einem knappen halben Jahrhundert den „Mythos des totalen Kinos“. Eine Theorie der ästhetischen Prädestination, in der das Kino anstrebt, was bisher keinem anderen Medium gelungen war: die Realität vollkommen zu reduzieren. [...]