Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Umweltwissenschaften, Note: 1,5, Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: Sowohl der Bodensee als auch die meisten nordpatagonischen Seen lassen sich der "Gruppe" der großen und tiefen, (ultra-)oligotrophen bis mesotrophen, warm monomiktischen Seen der temperierten Zone zuordnen. So ist es möglich sie limnoökologisch unmittelbar miteinander zu vergleichen. Im Bodensee wurden bereits zu Ende des 19. Jahrhunderts erste hydrologische und limnologische Studien durchgeführt, es wurden von diesem See mehrere bedeutende allgemeine limnologische Konzepte abgeleitet und er gilt heute als einer der bestuntersuchtesten Seen Europas. Im Gegensatz dazu befindet sich die limnologische Forschung im Bereich der nordpatagonischen Seen in Chile und Argentinien noch verhältnismäßig in den Kinderschuhen. Beginnend mit den frühen 1960er Jahren wurden sie erstmalig von THOMASSON (1963) und später dann von CAMPOS und Mitarbeitern in einer Reihe von Arbeiten beschrieben, die sich aber vor allem mit der Morphometrie, der Hydrographie, der Wasserchemie und überwiegend deskriptiven Bestandsaufnahmen der Planktonzönose (v.a. Phytoplankton, Crustaceen, gelegentlich auch Rotatorien) beschäftigten. Auch existieren einige biogeographische Studien über die Crustaceengemeinschaft, die Copepoden, die Daphnien und die Rotatorien. Die Gruppe der Ciliaten, der Flagellaten und des Picoplanktons blieben weitgehend unberücksichtigt. Erstmalig von WÖLFL (1995) wurde versucht alle Gruppen zusammen zu erfassen. In ähnlicher Weise existieren bis heute außer einigen Arbeiten von SOTO (SOTO & CAMPOS 1995; SOTO & STOCKNER 1996; SOTO 2002a; SOTO 2002b) und STEINHART (2002) ebenfalls kaum Studien die mehrere bzw. alle nordpatagonischen Seen vergleichend darstellen. Für diese Arbeit wird deshalb vor allen Dingen auf Daten von WÖLFL (1995) für die beiden chilenischen Seen Pirehueico und Riñihue zurückgegriffen. Die beiden See stehen stellvertretend als Beispiel für den Typus des eher (ultra-)oligotrophen bzw. des oligo/mesotrophen Sees. Alle anderen nordpatagonischen Seen können weitestgehend einem von beiden Typen zugeordnet werden. Der Riñihuesee gilt neben dem Nahuel-Huapi-See auf der argentinischen Seite des Seendistriktes generell als der bestuntersuchteste der nordpatagonischen Seen.
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