Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 2-, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Engl. Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Seminar: The Comedies of Wilde and Shaw, Sprache: Deutsch, Abstract: The Importance of Being Earnest war Oscar Wildes letztes und zweifellos auch bestes Stück, das er angeblich im August und September 1894 innerhalb von drei Wochen schrieb. Uraufgeführt wurde es im St. James' Theatre am 14. Februar 1895. Wilde selbst bezeichnete die Handlung als "belanglos", wenn auch "angemessen" und sah den Wert des Stückes in den Dialogen. Ihm gefiel der triviale Witz und die Leichtigkeit seines Werkes, das des öfteren auch als Farce bezeichnet wird. Diese "trivial comedy for serious people" ist von einer Schwerelosigkeit, die eigentlich nicht nach einer ernsthaften Analyse verlangt. Auch viele zeitgenössische Theaterkritiker standen dieser Komödie ratlos gegenüber; ein anonymer Rezensent der Truth war der Ansicht, "jede ernsthafte Kritik dieses Stücks sei so, als ob man nach einem dinner die Bestandteile eines soufflé untersuchen wolle". William Archer, ein renommierter Kritiker erkannte in dem "völlig eigenwilligen Ausdruck einer unwiderstehlich witzigen und geistreichen Persönlichkeit" -wie er das Stück nannte- nur ein Produkt der Phantasie, das "nichts nachahmt, nichts darstellt, nichts bedeutet, nichts ist". Für George Bernard Shaw war es sogar zu oberflächlich und daher eine Zeitverschwendung. Er meinte enttäuscht: "I cannot say that I greatly cared for The Importance of Being Earnest. It amused me, of course; but unless comedy touches me as well as amuses me, it leaves me with a sense of having wasted my evening". Doch dieses well-made play ist mehr eine Hommage an die Form, die Struktur und vor allem an die Komik. Es ist eine einzige Sammlung von witzigen Dialogen, Wortspielen und inhaltlichen und semantischen Paradoxen. Deshalb soll der Schwerpunkt dieser Arbeit nicht auf einer möglichst vollständigen Aufzählung der puns und paradoxes liegen (dies würde ohnehin den Rahmen dieser Arbeit sprengen), sondern eher exemplarisch charakteristische Formen und ihre Wirkung darstellen. Dabei soll zuerst ein kurzer Blick auf die damalige Gesellschaft (für die ja dieses Stück geschrieben wurde) geworfen werden, bevor dann die sprachliche Seite der Komödie näher betrachtet wird.
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