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In dem Essay Liquid Structures – auf dem Weg in die narzisstische Gesellschaft geht Ekkehart Baumgartner dem Phänomen einer neuen, radikalen Privatheit auf den Grund. Erstmals wird erklärt, was eigentlich geschieht, wenn die Wirklichkeit selbst von narzisstischen Normen beherrscht wird. Dies wirkt sich für Baumgartner massiv auf das Gemeinwohl aus: Die bloße Meinung erhält von vornherein Wahrheitsstatus, Deutungszirkel enthierarchisieren das Wissen, Geheimbünde wie Wikileaks haben Konjunktur, die Gegenwart schrumpft zu einem „Gefühlsmomentum“. Die Grenzen von Privatheit und Öffentlichkeit, von…mehr

Produktbeschreibung
In dem Essay Liquid Structures – auf dem Weg in die narzisstische Gesellschaft geht Ekkehart Baumgartner dem Phänomen einer neuen, radikalen Privatheit auf den Grund. Erstmals wird erklärt, was eigentlich geschieht, wenn die Wirklichkeit selbst von narzisstischen Normen beherrscht wird. Dies wirkt sich für Baumgartner massiv auf das Gemeinwohl aus: Die bloße Meinung erhält von vornherein Wahrheitsstatus, Deutungszirkel enthierarchisieren das Wissen, Geheimbünde wie Wikileaks haben Konjunktur, die Gegenwart schrumpft zu einem „Gefühlsmomentum“. Die Grenzen von Privatheit und Öffentlichkeit, von Psyche und Gesellschaft lösen sich immer stärker auf. Eine Flut von Selbstinszenierungen und privaten Deutungszirkeln bestimmen z.B. die politischen Proteste, die Internetkommunikation oder die Konsumwelten. Menschen verstehen demnach die gesellschaftliche Wirklichkeit zunehmend dort, wo sie das Bild des Selbst widerspiegelt. Soziale Beziehungen werden umso realer und glaubhafter, je näher sie den psychischen Bedürfnissen der Einzelnen kommen.
Autorenporträt
Ekkehart Baumgartner, Prof. Dr., veröffentlichte eines der ersten Bücher über Brand Communities und befasst sich als Soziologe und Kommunikationsexperte mit der Konsumkultur. Insbesondere stehen bei ihm der Einfluss sozialer Veränderungen und die Individualisierung im Vordergrund. Zuletzt erschienen von ihm der Essay „Die Erschaffung der Zweitwelt“ (in: Virtuelle Ästhetik) und der Roman „Bruchlinien“. Baumgartner ist auch Akademiedirektor.