- Interdisziplinäre Menschenkunde im Spiegel der Literatur: von Aufklärung bis Klassik, von Rousseau bis Büchner - Kontexte: Pädagogik, Psychologie und Ethnologie im 18. Jahrhundert - Anthropologische Literaturgattungen: Reiseberichte und Lehrgedichte, ps
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.12.2008Ein ganzer Kerl
"Versuch über den Zusammenhang der tierischen Natur des Menschen mit seiner geistigen" betitelte Friedrich Schiller 1780 seine medizinische Dissertation, womit das zentrale Problem der zeitgenössischen Anthropologie angesprochen war: Es ging um die Beziehung von Leib und Seele, von niederen und höheren Erkenntnisvermögen. Jenseits von einerseits vernunftdominierten und andererseits materialistischen Bestimmungen des Menschen leuchtet hier das Ideal des "ganzen Menschen" als untrennbarer Einheit von Sinnes- und Verstandeswesen auf. Seit gut zwanzig Jahren wird diese anthropologische Debatte des 18. Jahrhunderts in der Germanistik eingehend rekonstruiert und unter dem Schlagwort der "literarischen Anthropologie" für die Interpretation von Texten fruchtbar gemacht. Kaum einer hat sich in Form von Monographien, Editionen und Aufsätzen beständiger in diese Diskussion eingemischt als Alexander Kosenina, der nun eine vornehmlich an Studenten adressierte Einführung zu diesem Komplex vorlegt. In kurzen Kapiteln stellt Kosenina, seit langer Zeit Mitarbeiter dieser Zeitung, die einschlägigen theoretischen Texte ebenso vor wie die Auswirkungen auf die verschiedenen literarischen Gattungen oder den Niederschlag in diskursiven Feldern wie Traum oder Wahnsinn. Einzig der stets vermittelnde, fast (forschungs)kritikfreie Ton der Ausführungen mindert den Wert des Büchleins für nichtstudentische Leser ein wenig. (Alexander Kosenina: "Literarische Anthropologie". Die Neuentdeckung des Menschen. Akademie Verlag, Berlin 2008. 254 S., br., 19,80 [Euro].) meis
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Versuch über den Zusammenhang der tierischen Natur des Menschen mit seiner geistigen" betitelte Friedrich Schiller 1780 seine medizinische Dissertation, womit das zentrale Problem der zeitgenössischen Anthropologie angesprochen war: Es ging um die Beziehung von Leib und Seele, von niederen und höheren Erkenntnisvermögen. Jenseits von einerseits vernunftdominierten und andererseits materialistischen Bestimmungen des Menschen leuchtet hier das Ideal des "ganzen Menschen" als untrennbarer Einheit von Sinnes- und Verstandeswesen auf. Seit gut zwanzig Jahren wird diese anthropologische Debatte des 18. Jahrhunderts in der Germanistik eingehend rekonstruiert und unter dem Schlagwort der "literarischen Anthropologie" für die Interpretation von Texten fruchtbar gemacht. Kaum einer hat sich in Form von Monographien, Editionen und Aufsätzen beständiger in diese Diskussion eingemischt als Alexander Kosenina, der nun eine vornehmlich an Studenten adressierte Einführung zu diesem Komplex vorlegt. In kurzen Kapiteln stellt Kosenina, seit langer Zeit Mitarbeiter dieser Zeitung, die einschlägigen theoretischen Texte ebenso vor wie die Auswirkungen auf die verschiedenen literarischen Gattungen oder den Niederschlag in diskursiven Feldern wie Traum oder Wahnsinn. Einzig der stets vermittelnde, fast (forschungs)kritikfreie Ton der Ausführungen mindert den Wert des Büchleins für nichtstudentische Leser ein wenig. (Alexander Kosenina: "Literarische Anthropologie". Die Neuentdeckung des Menschen. Akademie Verlag, Berlin 2008. 254 S., br., 19,80 [Euro].) meis
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"Aus der Masse der Studienbücher sticht Alexander Koseninas Buch nicht nur der runden Ecken wegen hervor. Verfolgt wird hier ein stringentes Konzept, das mit wichtigen Autoren und Texten der Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts bekannt macht, sich aber nicht mit der statischen Darbietung von Wissen begnügt, sondern Einsichten und Lernprozesse provozieren und befördern möchte. Dies jedoch - und hier liegt die wohl größte Stärke des Buchs - in einer Weise, die unaufdringlich dazu verführt, Texte neu, anders und überhaupt zu lesen. Die Sprache, die Alexander Kosenina hierfür gefunden hat, wird auch eine nichtakademische Leserschaft gern zu diesem Buch greifen lassen. Das ist ein seltener Glücksfall." Jan Standke in IASLonline, 08. September 2009 URL: "Kaum einer hat sich beständiger in die [anthropologische Debatte des 18. Jahrhunderts in der Germanistik] eingemischt als Alexander Kosenina, der nun eine vornehmlich an Studenten adressierte Einführung zu diesem Komplex vorlegt. In kurzen Kapiteln stellt Kosenina [...] die einschlägigen theoretischen Texte ebenso vor wie die Auswirkungen auf die verschiedenen literarischen Gattungen oder den Niederschlag in diskursiven Feldern wie Traum oder Wahnsinn." Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15. Dezember 2008 "Die Einführung in die 'methodische Perspektive' der Literaturanthropologie ist anregend zu lesen und gut an Beispielen." Ronald Schneider in: ekz - Informationsdienst, 3/2009 "Obwohl als Studienbuch konzipiert und natürlich bestens geeignet wegen der Kürze der Darstellung, zeugt diese Quelle von besonderer Kompetenz durch die Auswahl und Darstellung des Materials. Für Studierende bietet deshalb Alexander Koseninas 'Literarische Anthropologie' unter der Prämisse der Neuentdeckung des Menschen eine konzise Einführung ins Thema - für all diejenigen, die davon ausgehend weiterlesen und denken möchten, einen wertvollen Anstoß." Bettina von Jagow in: Jahrbuch Literatur und Medizin, 3 (2009) "Alexander Kosenina legt mit 'Literarische Anthropologie. Die Neuentdeckung des Menschen" ein unverzichtbares Studienbuch vor, das auch für das Selbststudium sehr geeignet ist." Susan Mahmody in: literaturkritik.de, Nr.7 (Juli 2009)