Der namhafte deutsche Historiker Hans-Ulrich Wehler reflektiert in seinem Essay eine Grundsatzkontroverse, die seit mehr als dreißig Jahren die Geschichtswissenschaft beschäftigt. Ein Paradigmenwechsel, der durch Entwicklungen außerhalb der eigentlichen Geschichtswissenschaft maßgeblich unterstützt wurde, ließ die Kritik an der auf statistisches Faktenwissen gestützten Analyse der Vergangenheit immer lauter werden und stellte dem die Stärken einer kulturgeschichtlich orientierten Annäherung, die großen Wert auf literarische Erzählkunst legt, gegenüber. Wehler erörtert, dass die Auseinandersetzung der Anhänger dieser beiden Zugänge schon zu einem wesentlich früheren Zeitpunkt begonnen hat, fasst zentrale Ideen unterschiedlicher Schulen prägnant zusammen und nennt bekannte Vertreter der jeweiligen Methode. Der Autor führt Vor- und Nachteile beider Wege an und bekennt sich schließlich, nicht zuletzt in Ermangelung einer für ihn restlos überzeugenden Alternative, als Anhänger einer analytischen Geschichtswissenschaft. Eine pointierte Reflexion aktueller Strömungen der Geschichtswissenschaft
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