Nationen gelten heute als Konstrukte im Spannungsfeld von Politik und Kultur und damit auch von Literatur. Parallel dazu hat sich in der interdisziplinär-mediävistischen Nationenforschung ein tief greifender Paradigmenwandel vollzogen, der unter anderem zu einer weit späteren Datierung der Anfänge deutschen Nationsbewusstseins geführt hat als lange üblich. Beide Entwicklungen fordern in neuer Weise auch die Literaturwissenschaften zu kritischer Reflexion. Die Monographie setzt hier an, indem sie erstmals systematisch aus germanistisch-mediävistischer Perspektive nach Genese und Modus narrativer Konstruktion (vor-)nationaler Identität in der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters fragt und zugleich aktuelle Entwicklungen der historischen Linguistik mitberücksichtigt. Dadurch geraten gängige Interpretationsmuster so bekannter Texte wie des ,Annoliedes' und der ,Kaiserchronik' auf den Prüfstand, und sukzessive weitet sich der Blick auf verschiedene Repräsentanten so unterschiedlicher (differenzierungsbedürftiger) Gattungen wie mittelhochdeutscher Chanson-de-geste-Adaptation, deutscher Heldenepik oder spätmittelalterlicher (Reim-)Chronistik. Dabei zeichnen sich Konsequenzen ab, die auch die Humanismusforschung betreffen.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.
"Insgesamt aber klärt Goerlitz mit terminologischer Umsicht und hohem theroetischen Anspruch ein in den Geschichts- und Literaturwissenschaften derzeit vielerörtertes Feld." -- Mathias Herweg in: Germanistik 1-2/2008
"Goerlitz legt mit ihrer Habilitationsschrift eine Arbeit vor, an der vor allem die germanistische Mediävistik nicht mehr vorbeikommen wird [...]."
Johannes Dickhut in: Zeitschrift für deutsches Altertum und Literatur 2/2010
"[...] eine für den literaturgeschichtlichen Aspekt des Themas [Nationsbildung] künftig grundlegende Arbeit, die einen sehr guten Forschungsbericht zum Paradigmenwechsel in der germanistischen Mediävistik mit genauer Kenntnis der geschichtswissenschaftlichen Debatte seit den 70er Jahren verbindet [...] ein [...] ungemein wichtige[s] Buch[]"
Joachim Ehlers, Die Entstehung des Deutschen Reiches, 3., um einen Nachtrag erw. Aufl. München 2010, Kap. 10: Reichsbildung, Ethnogenese, Nation. Forschungsschwerpunkte 1995-2009, S. 125f.
"Goerlitz hat [...] die Forschungen zum Nationsbewusstsein der Deutschen in ihren literarischen Konstrukten auf eine neue Basis gestellt, alte Forschungsmythen demontiert und damit den Anschluss der Altgermanistik an den aktuellen Stand der Geschichtswissenschaft vollzogen. [...] Zum ersten Mal nimmt Goerlitz dabei die Hybridität von Annolied und Kaiserchronik ernst und versucht nicht wie die ältere Forschung einen einzigen Diskurs dominant zu setzen."
Gerhard Wolf in: Arbitrium 3/2009
"Insgesamt aber klärt Goerlitz mit terminologischer Umsicht und hohem theroetischen Anspruch ein in den Geschichts- und Literaturwissenschaften derzeit vielerörtertes Feld."
Mathias Herweg in: Germanistik 1-2/2008
Johannes Dickhut in: Zeitschrift für deutsches Altertum und Literatur 2/2010
"[...] eine für den literaturgeschichtlichen Aspekt des Themas [Nationsbildung] künftig grundlegende Arbeit, die einen sehr guten Forschungsbericht zum Paradigmenwechsel in der germanistischen Mediävistik mit genauer Kenntnis der geschichtswissenschaftlichen Debatte seit den 70er Jahren verbindet [...] ein [...] ungemein wichtige[s] Buch[]"
Joachim Ehlers, Die Entstehung des Deutschen Reiches, 3., um einen Nachtrag erw. Aufl. München 2010, Kap. 10: Reichsbildung, Ethnogenese, Nation. Forschungsschwerpunkte 1995-2009, S. 125f.
"Goerlitz hat [...] die Forschungen zum Nationsbewusstsein der Deutschen in ihren literarischen Konstrukten auf eine neue Basis gestellt, alte Forschungsmythen demontiert und damit den Anschluss der Altgermanistik an den aktuellen Stand der Geschichtswissenschaft vollzogen. [...] Zum ersten Mal nimmt Goerlitz dabei die Hybridität von Annolied und Kaiserchronik ernst und versucht nicht wie die ältere Forschung einen einzigen Diskurs dominant zu setzen."
Gerhard Wolf in: Arbitrium 3/2009
"Insgesamt aber klärt Goerlitz mit terminologischer Umsicht und hohem theroetischen Anspruch ein in den Geschichts- und Literaturwissenschaften derzeit vielerörtertes Feld."
Mathias Herweg in: Germanistik 1-2/2008